Um 20.18 Uhr ist bereits Kehraus auf der ersten Sitzung der KG "Onner Ons". Allerdings nur in der Büttenrede von "Kehrmännchen" Julian Herrig. Die 200 Besucher in der Aula des ehemaligen französischen Gymnasiums in St. Matthias haben noch fünf abwechslungsreiche Stunden Programm mit einigen Premieren aber auch Verabschiedungen vor sich. Die 142. Session der traditionsreichen Karnevalsgesellschaft steht unter dem Motto "Bei ,Onner Ons' dao es et schien, och em Jaohr des Konstantin". So aktuell wie der Leitsatz sind auch die Beiträge und Darbietungen. Die "De Funkis" spielen "Deutschland sucht die Superfamilie", die Kindergarde greift die Fußball-WM in ihrem Tanz auf und der "Lampenpitter" Harry Reinhard kommt in seinem umfangreichen, kritischen Vortrag vom "Siemens-Skandal" auf den "Südbad-Skandal". Erstes Highlight ist die Rede von Sitzungspräsident Manfred Esser und Ralf Stiefel als "Frauenfreund und Frauenfeind". Zum Schluss haben sich beide gegenseitig überzeugt und die Haltung des anderen angenommen. Während Stiefel zum ersten Mal in die Bütt ging, nehmen Rolf Kettermann und Hilde Eylens, die Jahrzehnte auf der Bühne standen, in dieser Session Abschied vom aktiven Karneval. Als Duo "Liss un Bäbb" schmissen sie sich fünf Jahre lang Beleidigungen an den Kopf oder diskutierten über die Standhaftigkeit ihrer Ehemänner. Nachwuchssorgen braucht sich "Onner Ons" aber offensichtlich nicht zu machen, wie man an den beiden neuen Solomariechen Tamina Sesterhenn und Sarah Klaß, den Synchronmariechen Vanessa Schlich und Jeanette Luxemburger und der Kinder- und Jugendgarde sieht. Der 17-jährige Sohn des Sitzungspräsidenten David Esser, der sagt, was ihm stinkt, hielt bereits mit neun Jahren Büttenreden. Die "Peedschestreter" Harry Reinhard und Jürgen Schlich singen, "solang die Box noch hält", Margret und Willi Wagner sind "Die Hausmeister" in der voll besetzten Aula und Heinz Roland und Willi Neu treten nach einem gefeierten Debüt 2006 zum zweiten Mal bei "Onner Ons" als "Dän Aanen un dän Aaneren" auf. Gegenstück des obligatorischen Männerballetts sind die "Elferratselfen", die sichtlich Spaß an ihrem allerersten Auftritt haben. Von gebrechlichen Seniorinnen verwandeln sie sich über Teenager in tobende Kleinkinder. Die Damen des Elferrats wechseln dabei ihre mehrschichtige Garderobe auf der Bühne. Individuelle Reden, Tänze und Stimmungslieder sorgten bis weit nach ein Uhr für eine ausgelassene Atmosphäre bei der 1. Sitzung. Das eingangs vom "Kehrmännchen" befürchtete Chaos blieb aus. Fotos, Infos und Termine zur Fastnacht auf: