Eltern drängen auf Umzug der Kita

Trier-West · Der Umzug der Kindertagesstätte (Kita) Bauspielplatz in Trier-West ist seit längerem geplant, doch die Umsetzung verzögert sich. Seit Schimmel im Gebäude entdeckt wurde, fordern die Eltern eine schnelle Lösung und haben Unterschriften gesammelt.

 Simone Flesch zeigt die nach dem akuten Schimmelbefall im Bauspielplatz gesammelten Unterschriften für einen schnellstmöglichen Umzug der Kita. Mehr als 400 Menschen unterschrieben die Liste. TV-Foto: Friedemann Vetter

Simone Flesch zeigt die nach dem akuten Schimmelbefall im Bauspielplatz gesammelten Unterschriften für einen schnellstmöglichen Umzug der Kita. Mehr als 400 Menschen unterschrieben die Liste. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier-West. Bauspielplatz steht in großen Buchstaben auf dem bunten Holzhäuschen mitten im Kasernenbering Gneisenau. Es gehört zur Kita der Caritas, wo jeden Tag nach der Schule 70 Kinder spielen und lernen. Doch wohl fühlen sich Nachwuchs und Eltern hier schon lange nicht mehr. "Man muss endlich in die Pötte kommen", sagt Mutter Simone Flesch. Sie und der Elternausschuss setzen sich für einen Umzug der Einrichtung ins ehemalige Polizeigebäude in der Eurener Straße ein - ein Vorhaben, für das schon seit 2010 fertige Pläne in der Schublade liegen.Gemeinsame Unterkunft fehlt

Derzeit sind die Kinder zwischen sieben und 14 Jahren auf mehrere Unterkünfte verteilt. Nur vier Gruppen sind im kleinen Gebäude im Trierweilerweg 13e untergebracht. Drei weitere Gruppen belegen bereits drei Räume im Obergeschoss der alten Polizeistation. Hinzu kommt als drittes Quartier die Küche: Zum Essen siedeln die Kinder am Mittag ins Haus Dechant Engel in der Eurener Straße 8 über.Die Zeit drängt: Im November wurde ein akuter Schimmelbefall entdeckt, der die Raumluft belastet - und damit die Gesundheit der Kinder und Angestellten gefährdet. Die Stadt, die das Gebäude vermietet, reagierte und beauftragte Experten, die den Schimmel entfernten. Grund für die Entwicklung von Schimmel sind fehlende und poröse Abdichtungen an den Außenwänden. Die baulichen Mängel könnten nur mit einem hohen Sanierungsaufwand behoben werden - sprich: Der Schimmel wird früher oder später wiederkommen."Ich möchte das nicht länger hinnehmen", steht für Simone Flesch fest. Sie setzt im Elternausschuss eine Unterschriftenliste auf, in der der sofortige Umzug aus dem Trierweilerweg gefordert wird. Und sie erhält reichlich Zuspruch: 421 Unterschriften sammelt sie in kurzer Zeit. Der Leiter des Bauspielplatzes, Ulrich Müller, steht hinter der Initiative: "Überall wird nur geflickt, aber nichts zu Ende gebracht." Die Stadt Trier kann auf TV-Anfrage keine Angaben dazu machen, wie lange sich der Umzug noch hinauszögern wird. Derzeit sind das Triki-Büro und die mobile Spielaktion im Erdgeschoss und im ersten Stock des alten Polizeigebäudes untergebracht. Eine Verlagerung in die Innenstadt sei vorgesehen. Das Jugendamt unterstütze die Pläne zum Umzug des Bauspielplatzes, heißt es aus dem Rathaus. Nur eben Konkretes könne man noch nicht sagen.Ortsvorsteher Horst Erasmy ist verärgert über die erneuten Verzögerungen: "Es muss endlich was passieren für die Menschen, die seit Jahren hier wohnen. Irgendwann haben die Leute die Nase voll", kritisiert er die "Flickschusterei". Die Entwicklung des Kasernenberings stehe weiter weit oben auf der Prioritätenliste in Trier-West. Seine Botschaft in Richtung Rathaus ist eindeutig: "Ich will jetzt was sehen!" Meinung

Bedürfnisse vernachlässigtAlle sind sich einig, dass die Betreuung unter einem Dach die beste Lösung für die Kinder im Bauspielplatz ist. Die Pläne für den Umzug wurden 2010 gemeinsam mit dem Jugendamt entwickelt. Doch passiert ist bisher nichts. Stattdessen werden die Räume sogar zeitweise aus der Not heraus an andere Einrichtungen vergeben, die ein Dach über dem Kopf brauchen. Den Eltern und Bürgern im Trie rer Westen wird damit der Eindruck vermittelt, dass ihre Bedürfnisse von der Stadt vernachlässigt werden. Verständlich, dass ihnen irgendwann der Kragen platzt - vor allem, wenn die Gesundheit der Kinder riskiert wird. Die Stadt sollte nicht den nächsten Schimmel abwarten, bis sie endlich reagiert. m.fromm@volksfreund.de

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