Emotion auf hohem Niveau

Trier · Vor dem Silvesterkonzert ist die Abendmesse am ersten Weihnachtstag in der Basilika St. Paulin immer auch ein kirchenmusikalischer Höhepunkt. Das war auch dieses Jahr nicht anders.

Trier. "In Bethlehem sangen die Engel dem neugeborenen Kind, das die Welt erlösen sollte. Heute haben dies hier der Basilikachor und das Vokalensemble übernommen." Dies sagte Pfarrer Joachim Waldorf am Ende der Abendmesse am ersten Weihnachtsfeiertag in der Balthasar-Neumann-Basilika. Regionalkantor Volker Krebs hatte für die musikalische Gestaltung dieses Gottesdienstes ein aufwendiges Programm zusammengestellt, das schon vor dem feierlichen Einzug mit Georg Friedrich Händels Orgelkonzert F-Dur, Opus 4,4 (Solist: Adrian Caspari) die gläubigen Musikfreunde einstimmte.
Krebs gelang es mit den von ihm ausgewählten Werken, eine Mischung aus Gemeindegesang und Chormusik zu schaffen. So etwa, indem er zum Gloria den ersten und letzten Teil aus der gleichnamigen Komposition von Antonio Vivaldi mit dem Lied aus dem Gotteslob "Nun seid fröhlich, überselig" kombinierte. Nicht ganz gewöhnlich, aber überaus wirkungsvoll, wie der volle Gesang der Gemeinde belegte. Krebs: "Es ist mir sehr wichtig, die Gemeinde in das musikalische Geschehen mit einzubeziehen. Die Gottesdienstbesucher sollen nicht nur Konsumenten sein." Auch bei der Auswahl der übrigen Werke, wie der Pastorella "Eia, pastores, venite" von Augustin Holler, der Pastorella "Ihr Hirten, wachet auf" von Ignaz Holzbauer oder dem berühmten "Transeamus" von Joseph Schnabel, verfolgte Krebs ein klares Ziel. "Weihnachten ist für viele ein emotionales Fest. Diese Empfindungen sollen hier eine musikalische Antwort finden, die dabei aber keine Einbußen an Qualität und Niveau hat." Ein Weg, der bei den Kirchenbesuchern ankam, wie der lange Applaus vor dem Schlusssegen zeigte.

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