Ende, aus, vorbei

Im Jahr 1972 als "Deko" erbaut, war der Lebensmittelladen Auf der Hill jahrzehntelang den Anwohnern eine persönlich geführte Einkaufsstätte und Kommunikationsplattform. Nach dem plötzlichen Tod seiner Inhaberin soll das Geschäft im Februar geschlossen werden. Damit gäbe es in Olewig keinen Supermarkt mehr.

 Uwe Lonter (rechts) muss im Februar den letzten Lebensmittelladen in Olewig schließen und hofft mit seinem Makler Thomas Jarosch auf einen Nachfolger. TV-Foto: Gabriela Böhm

Uwe Lonter (rechts) muss im Februar den letzten Lebensmittelladen in Olewig schließen und hofft mit seinem Makler Thomas Jarosch auf einen Nachfolger. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Olewig. In den vergangenen Jahren war das Sortiment kontinuierlich geschrumpft. "Die Folge des Kaufverhaltens der Anwohner", sagt Miteigentümer Uwe Lonter. Seine Frau Sonja führte das Geschäft und war für ihre Hilfsbereitschaft geschätzt. Sie habe ihr Warenangebot auf die Kundenwünsche abgestimmt. "Doch selbst Ältere, die hier oben einkaufen konnten, nahmen ihr Wägelchen und zogen los in die Stadt", sagt Ortsvorsteherin Hannelore Komes, nach eigenem Bekunden "teilweise Kundin". Auch die Politik habe eben "keinen verdonnern können, dort einzukaufen". Spekulationen über eine befürchtete Schließung machten bei Stammkunden die Runde.

Nach dem plötzlichen Tod der 45-jährigen Sonja Lonter steht das insgesamt 700 Quadratmeter große Gebäude nun zum Kauf oder zur Miete an. Er wolle weder wirtschaftlich, noch organisatorisch den Laden fortführen und ihn Mitte oder Ende Februar schließen, sagt Lonter, der voll berufstätig ist. Erklärtes Ziel von ihm und seinem Makler Thomas Jarosch: Möglichst einen Lebensmittelhändler als Nachfolger finden - doch das wird schwierig. Er habe bereits einige Gespräche mit Interessenten geführt, sagt Jarosch. Denkbar seien Um- oder Anbauten auf dem 1300 Quadratmeter umfassenden Grundstück, um ein größeres Sortiment anzubieten. "Das ist eine Monopolstellung hier", betont Jarosch, weiß aber um das Problem, im Falle einer Erweiterung mehr Stellplätze vorhalten zu müssen.

Mit großen Kühlräumen und vorhandenen Kühltheken und Lagerräumen sei das Geschäft komplett eingerichtet. Interesse habe es gegeben, das Gebäude als Lager oder als Treffpunkt für eine christliche Gemeinde einzurichten. Alternativ sei denkbar, das Gebäude aufzustocken und als Appartmenthaus auszubauen. Die Politik sei eingeschaltet.

Was bei einer Schließung aus den beiden Voll- und Teilzeitkräften wird, steht derzeit noch nicht fest. "Sie hoffen", sagt Lonter. Die Ortsvorsteherin will noch diese Woche mit einem interessierten Lebensmittelhändler sprechen. Im Falle des Scheiterns denkt sie an rollende Märkte, die Olewig mit dem Nötigsten versorgen könnten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort