Ende einer Ära: Ausflugslokal Altenhof wird wohl nicht mehr öffnen

Trier. · Das Trierer Forsthaus Altenhof wechselt den Besitzer und auch seine Funktion. Aus dem einst beliebten Ausflugslokal wird wohl ein privates Wohnhaus. Für viele Trierer, Kinder mit Familien wie Senioren, gehörte ein Sonn- oder Feiertagsbesuch jahrzehntelang fest zum Sommerprogramm.

 In den 1970er Jahren: Das Forsthaus Altenhof, Ausflugsziel für viele Trierer. Quelle: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Hertmanni

In den 1970er Jahren: Das Forsthaus Altenhof, Ausflugsziel für viele Trierer. Quelle: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Hertmanni

Foto: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Hertmanni
 Schon um 1900 ein Ausflugsziel: Das Forsthaus Altenhof. Quelle: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Hertmanni

Schon um 1900 ein Ausflugsziel: Das Forsthaus Altenhof. Quelle: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Hertmanni

Foto: Quelle: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Hertmanni
 Die Postkarte zeigt das Forsthaus Altenhof um 1900. Es stammt aus der Ansichtskartensammlung Piro aus dem Stadtarchiv Trier.

Die Postkarte zeigt das Forsthaus Altenhof um 1900. Es stammt aus der Ansichtskartensammlung Piro aus dem Stadtarchiv Trier.

Foto: Quelle: Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung Piro



Altenhof. Allein, wenn der Begriff fällt, bekommen viele Menschen aus Stadt und Umland glänzende Augen. Der Altenhof steht für schöne Kindheits- und Jugenderinnerungen. Tolle Sommernachmittage mit der Familie unter Kastanienbäumen. Nebenan Spielplatz, Minigolfanlage, der Aacher Bach, und sonntags fuhr die Minieisenbahn. Da war es sogar verkraftbar, dass aus der Musikbox im Biergarten fast ausschließlich Schlager dudelten. Lang ist's her, und nun steht auch fest, dass die guten alten Altenhof-Zeiten ein für allemal vorbei sind.

"Wir stehen kurz davor, das Anwesen zu verkaufen", erklären Jörg Herbertz (49) und Markus Schultze (58) auf TV-Anfrage. Die beiden Trierer Geschäftsleute sind seit Herbst 2010 Besitzer des Altenhofs. Dass der schon damals seine allerbesten Zeiten hinter sich hatte, konnten auch sie nicht ahnen. Die vormaligen Betreiber Marita und Klaus Kufs hatten sich nach 32 Jahren Altenhof zur Ruhe gesetzt. Herbertz und Schultze investierten kräftig, um ihrem frisch erworbenen Besitztum (90 Plätze innen, bis zu 1000 draußen) zu neuem Glanz zu verhelfen. Es sei ihnen ein Herzensanliegen, den Altenhof grundlegend zu sanieren und fit für die Zukunft zu machen, sagten die beiden damals: "Schließlich ist er auch ein wichtiger Teil unserer Kindheit und Jugend."

Doch Pächter kamen und gingen, so dass Herbertz und Schultze zeitweilig selbst das Gastro-Zepter in die Hand nahmen, ehe dann doch ein neuer Kandidat sein Glück versuchte. Letztendlich erfolglos. Am 31. Oktober (Halloween) 2015, ohnehin traditioneller Saisonabschluss, war der letzte Öffnungstag.

Es dürfte der allerletzte gewesen sein. Seit dem vergangenen Sommer haben die Besitzer zweigleisig nach Lösungen für die Zukunft gesucht. Aus Option eins - Verpachtung - wird nichts. Herbertz: "Es gab einige Interessenten, alle aus Trier, und die sind entweder abgesprungen oder konnten uns nicht überzeugen." Derweil nimmt der Verkauf immer konkretere Formen an. Auch dafür gebe es mehrere Interessenten - und offenbar auch einen ganz heißen Favoriten. Der hegt nach inoffiziellen TV-Informationen allerdings keine Gastro-Ambitionen, sondern will den für knapp eine halbe Million Euro angebotenen Altenhof umbauen und als Wohnhaus nutzen.

Es wäre das Ende einer Ära. Von Beginn an war der 1874 erbaute Altenhof nicht nur Forstamtsitz und Wohnhaus der Försterfamilie, er beherbergte auch eine Gaststätte. Die legendären Biergartenzeiten begannen 1962, nachdem das Land das Forsthaus an einen Privatmann verkauft hatte.

Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem Altenhof? Egal ob alte Fotos oder schöne Anekdoten - schreiben Sie uns an echo@volksfreund.de
Bitte vergessen Sie Ihren Namen und Wohnort nicht!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort