Endlich Perspektiven für die Zukunft

Die Suchthilfe der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bitburg steht vor neuen Herausforderungen. Andrea Diederich und Nadine Pütz eröffnen sich endlich Perspektiven für die Zukunft: Dies sind die beiden Seiten eines neuen Projekts der Awo, das in Trier und Bitburg läuft.

 Froh und dankbar für die große Chance: Die beiden Azubis Nadine Pütz und Andrea Diederich (von links) lernen im „Pfalzeler Lädchen“. TV-Foto: Christine Cüppers

Froh und dankbar für die große Chance: Die beiden Azubis Nadine Pütz und Andrea Diederich (von links) lernen im „Pfalzeler Lädchen“. TV-Foto: Christine Cüppers

Trier/Bitburg. Andrea Diederich stammt aus der Nähe von Daun. Seit 20 Jahren leidet die heute 24-Jährige an Diabetes, ist als schwerbehindert anerkannt. Ebenfalls "gehandikapt" ist Nadine Pütz. Die 18-Jährige aus Trier ist lern-beeinträchtigt. Beide Frauen haben etwas gemeinsam: Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. "An die 200 Bewerbungen habe ich geschrieben", erinnert sich Pütz. Das Ergebnis waren nur Absagen. Der Frust wuchs, die junge Frau sah schwarz, zumal auch das Arbeitsamt anfangs keine Stelle in Aussicht stellen konnte.

Quasi im letzten Moment kam die Zusage von der Awo Bitburg. Dem Integrationsbetrieb in Trägerschaft der Awo-Suchthilfe Neuwied war gerade die Eignung als Lehrbetrieb bescheinigt worden. "Da haben wir zwei Ausbildungsplätze eingerichtet", informiert Marita Schöller, Begleiterin und Ansprechpartnerin für die Azubis.

Andrea Diederich hatte sich nach einem Praktikum als Azubi zur Kauffrau für Bürokommunikation beworben. Ihre Lehre hatte sie im Berufsausbildungszentrum in Bitburg angefangen, nun aber "Sehnsucht nach der Realität" verspürt. Bei der Awo Bitburg lernt sie noch für ein Jahr. "Zahlen waren immer schon meins", erzählt sie strahlend. Und wie gut es ihr am neuen Ausbildungsplatz geht, sieht man ihr sofort an. Auch Nadine Pütz genießt die familiäre Atmosphäre, in der sie in den Awo-Läden in Pfalzel und am Moselstadion ihre Ausbildung zur Verkäuferin absolvieren darf.

Froh mit den beiden "Neuen" sind auch Marita Schöller und Gisela Luz, Sozialarbeiterin bei der Awo Bitburg. Doch sie verhehlen nicht, dass die Herausforderungen an die Ausbilder hoch sind. "Allein die tägliche Fahrerei zwischen Bitburg und den beiden Läden kostet viel Zeit", erläutert Schöller, die jeden Tag persönlich nach "ihren Schützlingen" schaut. Seit Ausbildungsbeginn Anfang August hätten sich beide Azubis prima eingelebt und seien bereits echte Hilfen im Alltagsgeschäft.

Dabei spielt sicher eine große Rolle, dass beide Frauen um ihre besondere Chance wissen. "Nur bei uns als sozialer Einrichtung mit zusätzlichem Integrationshintergrund haben sie die Möglichkeit, eine Lehrstelle zu finden", erklärt Luz. Die beiden jungen Frauen haben nun recht gute Zukunftsaussichten. Und für die Awo Bitburg sieht die Perspektive wohl so aus, dass nach dem Betreten des Neulandes "Ausbildung" künftig öfter Azubis eine Chance erhalten werden.

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