Endlich weniger Belästigung durch Werbeplakate an den Straßen in Trier

Prostitution

Zum Bericht "Die leuchtenden Mädchen müssen weg" (TV vom 26. Oktober):

Endlich gibt es Hoffnung, dass diese Aufklärungsstunden der besonderen Art eingedämmt werden könnten. Wir leben in einem freien Land, und vieles ist möglich. Aber warum muss diese Werbung in Trier allgegenwärtig und noch teilweise menschenverachtend sein? Die Leute, die auf der Suche nach Spaß sind, wissen doch, wohin sie gehen können und wo man sich informiert. Warum müssen alle anderen damit belästigt werden? Oder hat man die Hoffnung, neue Kunden zu werben?
Die offensichtliche Platzierung vor Schulen ist mir noch nicht aufgefallen, das entzieht sich völlig meinem Verständnis. Wir als Familie, mit zwei heranwachsenden Mädchen, werden an den Hauptverkehrsachsen mit den erwartungsvoll blickenden, den Mund lasziv öffnenden, immer gut bestückten Damen konfrontiert. Da kommentiert meine jüngere Tochter in der heimeligen Vorweihnachtszeit dann schon mal, dass die Frau im Weihnachtsmannkostüm ihren nackten Popo in die Kamera hält ("Warum krabbelt die so komisch?").
Wenn wir am Moselufer lange an der Ampel warten, kommen einem die Plakatwände unendlich vor, da die lesenden und auch nicht lesenden Kinder genügend Zeit haben, sich die Fotos anzuschauen und versuchen, den Text zu verstehen. Einmal hieß es: "100 Girls warten auf dich." Soll ich meinen "Girls" jetzt den Mund verbieten, das Radio lauter stellen oder versuchen, es ihnen zu erklären? Die andere Situation: bestimmt zehn Plakate Bordellwerbung in Folge und abschließend vor der Ampel "wenn's juckt und brennt …"
Ich kenne mich im Werbungsrecht nicht aus. Ich bin drüber gestolpert, dass wenn Prostitution legalisiert sei, man auch die Werbung nicht verbieten könne. Was ist mit Zigaretten? Die sind doch auch legal und von der Werbefläche verschwunden.
Ich erziehe meine Kinder bestimmt nicht fernab der Realität. Aber ich möchte bestimmen, wann und in welchem Alter ich ihnen erkläre, warum sich ein Mädchen in einem "Spaßhaus" oder "Poppstall" zum Sex anbietet.
Politiker, Werbeleute und Bordellbesitzer sollten darüber nachdenken.
Ich würde mich freuen, wenn man eine Lösung finden könnte.
Pia Schneider
Paschel

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