Endlich wieder Pirat

Das Schönste an den Feiertagen: Man hat viel Zeit für Dinge, die ansonsten zu kurz kommen. Sport, zum Beispiel. So weit die Theorie. Ein Buch lesen. Na ja, zumindest schon einmal beginnen. Alte Freunde besuchen und gemeinsam in Ruhe ein gutes Glas Wein trinken.

Schon eher.

Aber eine Sache habe ich wiederentdeckt und besonders zu schätzen gelernt: gemeinsam spielen. Das geht morgens (noch vor dem Frühstück) mit Kniffel oder Mau-Mau los und setzt sich mit Kinder-Wissensspielen fort. Leider muss ich gestehen, dass mir nicht nur die Titel, sondern auch etliche Antworten völlig fremd sind. Aber es wird besser, seitdem ich abends die Karten heimlich studiere. Derzeit der abendliche Renner bei uns Zuhause: Carcassonne.

Mein Favorit aber ist: die Playmobil-Piratenburg samt Schatzinsel, die unser Jüngster zu Weihnachten bekommen hat. Denn die erinnert mich doch sehr ans Piratenschiff und die Ritterburg, die ich vor Jahrzehnten selbst mit leuchtenden Augen unterm Weihnachtsbaum ausgepackt habe. Also haben wir (mein vierjähriger Sohn und ich) erobert, verfolgt, sind geflüchtet, um ja nicht im Kerker zu landen, haben unsere Männchen versteckt, einen Schatz gesucht, und, und, und. Mitunter steigerte ich mich so in das Spiel (und die eigene Kindheit), dass der ein oder andere Generationenkonflikt vom Zaum brach. Letztlich aber siegte dann doch die Vernunft - der Nachwuchs.

Beim Blick in den Kalender fürs neue Jahr kommt aber sogleich ein wenig Trübsal bei mir auf. Denn angesichts der vielen Termine, die sich mittlerweile bei jedem Familienmitglied im Alltag so ansammeln, wird rasch klar: So intensiv mit der Ritterburg werden wir frühestens wieder an Ostern spielen können. Falls ich darf.

Aber ich habe noch einen Trumpf im Ärmel (wenngleich ich nicht weiß, ob er überhaupt noch sticht): meine alte Carrera-Rennbahn auf dem Dachboden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort