Engagement und Ehrenamt über Grenzen hinweg

Trier · Welche Möglichkeiten haben Grenzgänger, sich in ihrem Wohn- oder Arbeitsland ehrenamtlich zu engagieren? Das ist das Thema einer Tagung gewesen, die im Rahmen des Städtenetzes Quattropole in der Europäischen Rechtsakademie stattfand.

Trier. "Über Grenzen hinweg - Teilnehmen und Teilhaben" ist der Titel eines neuen Quattropole-Projekts gewesen, das sich unter Leitung des Trierer Beirats für Migration und Integration mit dem möglichen politischen oder sozialen Engagement von Grenzgängern befasst. Die Auftaktveranstaltung hat in der Europäischen Rechtsakademie (Era) in Trier stattgefunden. Die Moderation hatte TV-Redakteur Dieter Lintz.
Unter den mehr als 50 Referenten und Besuchern waren Grenzgänger aus der ganzen Großregion. Sechs von ihnen sprachen über ihre Anstrengungen und Erfolge, Arbeit und persönliches Engagement unter einen Hut zu bekommen. So sagte die Trierer Stadträtin Christiane Probst (FWG), die in Luxemburg arbeitet, ein gutes Zeitmanagement sei unerlässlich, zumal sie zu Hause zwei ältere Menschen betreue. Yacine Cherradi lebt in Metz im Viertel La-Grange-Aux-Bois, in dem viele ärmere Familien wohnen. Er ist dort Präsident eines Fußballvereins, zur Arbeit fährt er nach Luxemburg. "Ich bin meiner Heimat sehr verbunden, daher war es für mich klar, dass ich mich hier engagiere", sagt er. Der Fußballclub sei für die Bewohner eine sehr gute Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen und eine Gemeinschaft zu bilden. Sein Arbeitgeber unterstütze das soziale Engagement der Mitarbeiter, etwa durch Sonderurlaub.
Christian Scharff lebt in Belgien und arbeitet ebenfalls in Luxemburg. "Ich bin ein Kind der Großregion", sagt er über sich. Zu den erfolgreichen Projekten zähle eine Buslinie in einer Industriezone mit 6000 Beschäftigten, eine Kita sei nun in Planung.
Der Trierer Jurist Gerhard Robbers erläuterte die rechtlichen Bedingungen, unter denen sich Grenzgänger politisch engagieren können, etwa durch Sozialwahlen oder in Parteien.
Jean-Jacques Pierre vom Statistischen Institut in Lothringen präsentierte Zahlen und Fakten zu Grenzgängern; Laure Amoyel stellte eine Multiplikatorenschulung der luxemburgischen Integrationsbehörde Olai zum Thema Wahlen vor. red

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