Geschichte Enkelin des letzten Trierer Oberrabbiners spricht am Gedenktag

Trier · Trier erinnert an die Opfer der Pogromnacht am 9. November

Jüdische Bürger wurden bedroht und getötet, ihre Häuser, Geschäfte und Synagogen geplündert und zerstört – auch in Trier kam es in der Pogromnacht am 9./10. November 1938 zu schrecklichen Verbrechen. Am Samstag, 9. November, wird an die Opfer dieser Nacht erinnert.

Dazu kommt ein besonderer Gast nach Trier: Bei einer Gedenkstunde für geladene Gäste um 18.30 Uhr in den Thermen am Viehmarkt wird nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister (OB) Wolfram Leibe und einem Grußwort von Ministerpräsidentin Malu Dreyer Eve Yardeni, Enkelin des letzten Trierer Oberrabbiners Dr. Adolf Altmann (siehe Info), sprechen. Das Rahmenprogramm gestalten Schüler des Humboldt-Gymnasiums Trier sowie die Solisten Alla Fastowskaja (E-Piano), Noa Botmann (Geige) und Tali Botmann (Klarinette).

Zuvor wird das Gedenkprogramm um 16 Uhr mit einem Konzert im Theaterfoyer eingeleitet. Mitwirkende sind Einat Aronstein (Sopran), Derek Rue (Tenor), Matthias Bein (Bassbariton) und Malte Kühn (Klavier).

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Frieden bietet um 17 Uhr einen kostenlosen „Rundgang gegen das Vergessen“ an. Er startet am Kaufhaus Sinn am Engel der Kulturen (Ecke Brot-/Neu- und Fahrstraße). Dort war früher das jüdische Kaufhaus Haas. Der Rundgang führt zu Stätten des Nazi-Terrors und Stolpersteinen für die Opfer. „Am Jahrestag der Pogromnacht wollen wir an die jüdischen Opfer der Novemberpogrome erinnern und zudem verdeutlichen, wie leicht aus Vorurteilen und Ressentiments menschenverachtende Verfolgung bis hin zum Massenmord werden kann“, sagen die Organisatoren der AG Frieden. „Damit wollen wir auch heutigen rechtsradikalen und rechtspopulistischen Bestrebungen, Antisemitismus, Rassismus und Islamophobie entgegenwirken.“ Der Stadtrundgang endet gegen 17.55 Uhr in der Zuckerbergstraße (Stolpersteine der Familie Altmann).

Die Kranzniederlegung auf Einladung der Jüdischen Kultusgemeinde und der Stadt Trier folgt um 18 Uhr an der Gedenkstele an der Ecke Zuckerberg- und Metzelstraße. Dort stand früher die Synagoge. OB Leibe und Jeanna Bakal, Vorsitzende der Kultusgemeinde, gedenken der Opfer. Das Totengebet spricht Kantor Daniel Werthenschlag aus Metz.

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