Entscheidende Starthilfe für das Hospizhaus

TRIER. Der passende Rahmen für ein großes Dankeschön: Mit dem gewaltigen Betrag von 401 367 Euro haben die Leser des Trierischen Volksfreunds in den vergangenen viereinhalb Monaten die Aktion "Da-Sein" unterstützt.

 Ein Glasschild wird im Hospizhaus an die überwältigende Spendenbereitschaft unserer Leser erinnern. TV -Geschäftsführer J. Friedrich Orths, MonikaLutz, Carlos Müller, Maria Brandauer, Dr. Renate Langenbach und Günther Feld (v. l.) freuen sich über die hohe Da-Sein-Spendensumme.Foto: Friedemann Vetter

Ein Glasschild wird im Hospizhaus an die überwältigende Spendenbereitschaft unserer Leser erinnern. TV -Geschäftsführer J. Friedrich Orths, MonikaLutz, Carlos Müller, Maria Brandauer, Dr. Renate Langenbach und Günther Feld (v. l.) freuen sich über die hohe Da-Sein-Spendensumme.Foto: Friedemann Vetter

Die TV -Leser haben damit entscheidend dazu beigetragen, dass es in Trier bald ein Haus für die Arbeit mit todkranken Menschen geben wird. Beim Tag der offenen Tür im künftigen Hospizzentrum in der Ostallee 67 übergab TV -Geschäftsführer J. Friedrich Orths die Spendensumme. Große, helle Zimmer, die von der Frühlingssonne erwärmt werden, hohe Decken und ein herrlicher Blick, der von den hinteren Fenstern auf einen schönen Garten und den Petrisberg fällt - Hunderte Besucher haben am Samstag das künftige Trierer Hospizhaus in Augenschein genommen, in dem am Tag der offenen Tür Zeichnungen von Marti Faber und eine Ausstellung mit Bildern des bekannten Trierer Künstlers Guido Bidinger zu sehen waren. Dass sie ihr Geld gut angelegt haben, davon konnten sich auch diejenigen überzeugen, die sich seit Mitte November 2003 an der TV -Aktion "Da-Sein" beteiligt haben. "Wir wollten wissen, für was wir gespendet haben", begründeten beispielsweise Gertrud und Werner Ehses aus Trier ihr Kommen. Ihr Urteil nach dem Rundgang durchs Haus: "Wir denken schon, dass der Hospizverein hier ein passendes Domizil gefunden hat." "Es muss zwar noch viel getan werden, aber die Atmosphäre des Hauses ist sehr ansprechend", fasste derweil Hubert Mainusch aus Trier seine Eindrücke zusammen. Noch präsentiert sich das zweigeschossige Gebäude, das die Herbert- und Veronika-Reh-Stiftung dem Hospizverein dauerhaft kostenlos zur Verfügung gestellt hat, zwar im Urzustand. Doch nicht zuletzt dank der überwältigenden Spendenbereitschaft der TV -Leser kann voraussichtlich schon im Sommer mit dem Umbau des früheren Wohnhauses zu einem Hospizzentrum für die ganze Region begonnen werden. Um Menschen in der letzten Phase ihres Lebens nicht allein zu lassen, sollen künftig neun Betten für deren stationäre Versorgung bereit gehalten werden. Im Hospizhaus werden jedoch nicht nur ausreichend Räume für Sterbende vorhanden sein. "Wir wollen ein Haus der Begegnung einrichten, in dem auch Leben ist", betont Maria Brandau, zuständig für Pressearbeit beim Hospizverein Trier. Das Hospizzentrum in der Ostallee wird deshalb auch als Aus- und Weiterbildungsstätte dienen. Um die komplette Finanzierung des Umbaus zu sichern, dessen Gesamtkosten auf rund 800 000 Euro geschätzt werden, laufen derzeit noch Verhandlungen des Hospizvereins mit mehreren Pflege- und Gesundheits-Einrichtungen über die Beteiligung an einer gemeinnützigen Träger-Organisation. Die mehr als 400 000 Euro der Aktion "Da-Sein" sind jedoch eine Starthilfe, ohne die die Verwirklichung des Projekts nicht möglich gewesen wäre. "Unser Dank gilt daher den Lesern und Anzeigenkunden, die mit ihrer Spende geholfen haben, dass alle notwendigen Voraussetzungen für ein Hospizhaus in Trier gegeben sind", sagte TV -Geschäftsführer J. Friedrich Orths. Er hatte zur Übergabe der Da-Sein-Spendensumme statt eines überdimensionalen Schecks ein gläsernes Schild mitgebracht. Es wird künftig im Hospizhaus an die Unterstützung tausender Menschen für die Benefiz-Aktion erinnern. Carlos Müller, Vorsitzender des Trierer Hospizvereins, machte deutlich, dass "Da-Sein" nicht nur in finanzieller Hinsicht eine enorme Hilfe für die Hospizarbeit in der Region war. "Genau so wichtig ist für uns, dass der TV das Tabuthema ‘Sterben' so sensibel in die Öffentlichkeit getragen hat." Diese gewachsene öffentliche Aufmerksamkeit habe unter anderem dazu geführt, dass sich in den viereinhalb Monaten "Da-Sein" 25 neue ehrenamtliche Hospizhelfer dem Verein angeschlossen haben.

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