Entscheidende Wochen für Flugplatz GmbH

Die Kreise Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und Vulkaneifel wollen sich aus der Flugplatz GmbH verabschieden. Die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Flugplatz Bitburg mbH (EBFB) kann sich nicht vorstellen, frei werdende Anteile zu übernehmen, sondern plant ebenfalls, ihre zu verkaufen.

Bitburg. Diese und kommende Woche wird sich entscheiden, ob es bei den Kündigungen der drei Landkreise bleibt. Alle Zeichen stehen auf Ausstieg. Damit müsste die Flugplatz GmbH neue Gesellschafter für Anteile von rund 42 Prozent (siehe Extra) finden. Unverständlich findet Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit das Verhalten der Aussteiger.

"Seit Vorliegen der Instrumenten-Fluggenehmigung ist genau die Bedingung erfüllt, die die Kreise gestellt hatten", sagt Streit und ergänzt: "Es ist schlichtweg unfair und unkollegial, jetzt auszusteigen, wenn der Punkt erreicht ist, auf den alle zugearbeitet haben."

"Es ist unfair, jetzt auszusteigen"



Eben weil nun die große Fluggenehmigung vorliegt, will auch ein weiterer Gesellschafter sich zurückziehen: die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Flugplatz Bitburg mbH (EBFB). "Die EBFB ist eine Initiativgesellschaft, die mit Vorliegen der Fluggenehmigung ihren Satzungsauftrag als erfüllt ansieht. Deshalb soll nun die Überleitung auf solche Anteilseigner erfolgen, die ihre Investitionstätigkeit in den Flugplatz durch ein Stimmrecht in der Flugplatz GmbH untermauern wollen", sagt Axel Simon, Sprecher der EBFB.

Deshalb habe die EBFB beschlossen, Gesellschafter aus dem flugaffinen Gewerbe zu akquirieren, die auch einen Gesellschafter-Status anstreben. Zum Ausstieg der Nachbarkreise sagt Simon: "Die haben der GmbH in der Anfangsphase zur Erreichung der Betriebs-Genehmigung wertvolle politische und finanzielle Unterstützung gegeben. Hierfür dürfen wir dankbar sein.

"Möglichkeit zum offenen Austausch fehlte"



Wir sollten deshalb Verständnis dafür aufbringen, dass diese öffentlich-rechtlichen Gesellschafter sich nun zurückziehen wollen." Streit moniert, dass ein runder Tisch für einen offenen und ehrlichen Austausch gefehlt habe. Zudem vermutet er "zwischenmenschliche Probleme, die sich seit der Sparkassen-Diskussion am Aufsichtsratsvorsitzenden festmachen."

EXTRA Gesellschafter: An der 2002 gegründeten Flugplatz GmbH ist zu 26 Prozent die 1994 gegründete EBFB (drei Unternehmen sowie der Flugsportverein) als stille Gesellschafterin beteiligt. Auch die je rund 2,5 Prozent Anteile von HWK und IHK halten inzwischen Privatinvestoren. Hinzu kommen: Eifelkreis Bitburg-Prüm (38 Prozent); Stadt Bitburg (16 Prozent); Kreis Trier-Saarburg (19 Prozent); Kreis Bernkastel-Wittlich (elf Prozent) und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel mbH (elf Prozent). (scho)

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