Trier. (fgg) Das Konzert des Trios Puente im Bischöflichen Preisterseminar, zu dem rund 250 Besucher gekommen sind, wird vom Trierer Ableger des weltweit verbreiteten "Zonta Clubs" veranstaltet: Rund 30 000 Mitglieder in 67 Ländern haben sich zum Dienst am Menschen verpflichtet, wollen die Situation der Frau in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und beruflicher Hinsicht verbessern. Mitglieder sollten Frauen sein, die erfolgreich und selbstbestimmt beruflich tätig sind.

Eine Beschreibung, die zweifelsfrei auch auf Puente zutrifft: Anne Kaftan (Sopransaxofon, Bassklarinette), Brigitte Angerhausen (Piano) und Ulrike Zavelberg (Cello) sind allesamt an ihren Instrumenten klassisch ausgebildet und verfolgen neben der aktiven Musik teils kaum weniger aufwendige Karrieren, etwa als Produzentin oder als Ärztin wie Anne Kaftan aus Wittlich.

Vor allem angesichts der geballten musikalischen Frauenpower ist es umso erfreulicher, wie wenig Puente es ihrem Publikum schwermachen. Was mitnichten heißen soll, dass sie selbst es sich leichtmachten. Die in jahrelangem Spiel und Studium erworbene Kunstfertigkeit ist in jedem der gespielten Stücke präsent - in den romantischen, mäandernden "Impressiones Intimas" genau wie im südamerikanischen Jazz von Hermeto Pascoal. Aber sie werden nie durch eitle technische und damit meist anstrengende Virtuosität demonstriert, sondern liegen im meist ruhigen Fluss der einzelnen, oft ganz behutsam angestimmten Töne eingebettet - und der dadurch zugelassenen Freiräume und Pausen.

Kurze Ausflüge etwa in die Neue Musik sorgen dafür, dass die Klangreise dennoch nicht allzu meditativ gerät. Und um ganz sicherzustellen, dass keiner der Anwesenden in halber Trance nach Hause fährt, gibt es zum Abschluss noch zwei quirlig-schräge Tangos von Astor Piazzolla - und vom Publikum begeisterten Applaus.