Er kann's nicht lassen: Fuchs raubt weiter Schuhe

Der Föhrener Fuchs ist offenbar immer noch heiß auf Schuhe: Im Unterdorf sind wieder Schuhe verschwunden; etwa ein Dutzend Treter wurde unweit des alten, mittlerweile verlassenen Fuchsbaus gefunden. Unterdessen wird das Medienecho um den Fuchs mit dem Schuhtick immer größer.

Föhren. Der Föhrener Fuchs begeistert sich weiter für Schuhe - und Medien auf der ganzen Welt begeistern sich für das Tier mit dem Schuhtick. Zeitungen in Europa, Amerika und Australien haben schon berichtet, fast täglich rufen Fernsehsender bei Reichsgraf Rudolf von Kesselstatt (53) an, um einen Drehtermin am Fuchsbau zu vereinbaren. Mit dem Fund von 120 Schuhen vor und in dem Bau war der Revierleiter des Grafen, Rolf Willerscheidt (50), Ende Mai dem seltsamen Phänomen auf die Spur gekommen (der TV berichtete). Etwa 40 Schuhe, die der Fuchs aus Gärten und Hauseingängen verschleppt hatte, sind durch eine Rückgabe-Aktion am Schloss wieder bei ihren Eigentümern gelandet. Unterdessen gibt es neue Vermisstenmeldungen: Eine Frau aus "Bobüsch" habe bei ihm angerufen und vier Schuhe als gestohlen gemeldet, sagt Willerscheidt. Ein Indiz dafür, dass der Fuchs weiter Schuhe raubt (Bobüsch liegt unmittelbar am Waldrand), sind auch neue Schuhfunde unweit des alten Fuchsbaus: Zwölf Schuhe hat der Förster bei einem Steinbruch entdeckt. "Es müssen frische sein, da hatten wir nämlich schon mal gesammelt", sagt Willerscheidt. Bei 21 Schuhen, die ein Anwohner der "Rotheck" kürzlich hinter einem Holzstoß am Waldrand fand, ist offenbar der Fuchs selbst der Bestohlene. Willerscheidt mutmaßt, dass Kinder die Schuhe aus dem Fuchsbau geangelt haben; an der Fundstelle seien Plastiktüten und ein langer Stock gewesen.

Mann ging mit jungem Fuchs Gassi



Ein anderer Rotheck-Bewohner, Peter Glasner, hat den Fuchs bereits drei Mal morgens auf seiner Terrasse gesehen, zuletzt vor knapp zwei Wochen. Und er hat vor etwa fünf Jahren eine Beobachtung gemacht, die das Rätsel um den Schuhe klauenden Fuchs von Föhren lösen könnte: "Ein Mann ist damals hier öfter mit einem jungen Fuchs am Halsband Gassi gegangen. Vielleicht hat das Tier ja mit Schuhen gespielt und dies in der freien Wildbahn fortgesetzt." Wer der Mann war und ob er noch in Föhren wohnt, weiß Peter Glasner nicht.

Unterdessen haben die vom Fuchs gestohlenen Schuhe eine so große Berühmheit erlangt, dass sie ausgestellt werden: Das Überseemuseum in Bremen hat einige Exemplare für die Ausstellung "Schuhtick" im September geordert.

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