Erfrorener Obdachloser beigesetzt

Trier. (DQ) Unter großer Anteilnahme ist der 51-jährige Obdachlose aus Kasachstan, der am zweiten Weihnachtsfeiertag unter einer Laderampe in Trier-Süd erfroren war, auf dem Hauptfriedhof beerdigt worden. "Rund 80 Leute sind gekommen", sagt Streetworker Raimund Ackermann.

"Es war eine würdevolle Beerdigung. Peter Winter, der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, hat eine sehr schöne Ansprache gehalten." Darin habe er erwähnt, dass der Obdachlose die Hilfsangebote vieler Menschen abgelehnt habe.

Seit 17 Jahren kümmert sich der frühere Verwaltungsangestellte Raimund Ackermann um Obdachlose und sozial Schwache. Vor elf Jahren wurde der Verein Streetwork Trier gegründet, bei dem er angestellt ist. Der Verein, der gut 70 Mitglieder hat, kooperiert eng mit den ansässigen karitativen Verbänden und Behörden. Seit fünf Jahren wird der Verein von der Stadt Trier bezuschusst. Rund 100 sozial Schwache betreue er langfristig, sagt er.

Auf der Straße lebten im Sommer 30 bis 40 Menschen, im Winter etwa ein Dutzend. "Die Polen und die Waldmenschen passen aufeinander auf, ein Problem sind eher die Einzelgänger", sagt Ackermann. Für diese Obdachlosen, die sich auch bei zweistelligen Minusgraden weigerten, in einer Einrichtung zu übernachten, plane der Verein zum Herbst die Anschaffung spezieller Schlafsäcke, Isomatten und Thermokleidung.

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