Erhöhte PCB-Werte am AMG festgestellt

Am bischöflichen Angela-Merici-Gymnasium sind erhöhte PCB-Werte gemessen worden. Schulleitung und Bistums-Vertreter geben jedoch Entwarnung: Es bestehe keine gesundheitliche Gefährung und kein sofortiger Handlungsbedarf. In den Sommerferien 2010 soll saniert werden.

Trier. Demonstrationen, Bluttests, Rufe nach einer Schulschließung: Es ist noch nicht lange her, da schlug die erhöhte Belastung mit dem giftigen Weichmacher PCB an der Hermeskeiler Erich-Kästner-Realschule hohe Wellen. Nun sind bei Baumaßnahmen im Gebäude des bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums (AMG) ebenfalls erhöhte PCB-Werte gemessen worden. Einen Aufruhr wie in Hermeskeil wollen die AMG-Verantwortlichen allerdings vermeiden. "Wir sind uns gemeinsam mit dem Bistum unserer Verantwortung bewusst und wollen vor allem auch mit Transparenz und Offenheit informieren", sagte Schulleiter Mario Zeck auf einer Informationsveranstaltung, zu der die Schulleitung mit Vertretern des Bistums sowie einem Schadstoff-Experten geladen hatte.

Auch ansonsten ist der PCB-Fall am AMG mit dem in Hermeskeil kaum vergleichbar: Die ermittelten Schadstoffmengen sind wesentlich geringer als an der Erich-Kästner-Realschule. Kein Messwert liege so hoch, dass Sofortmaßnahmen eingeleitet werden müssten, erläuterte Schadstoff-Experte Heinz Bechert. Ursache für die Raumluft-Verunreinigungen sind Dehnungs- sowie Bodenfugen in dem Anfang der 70er Jahre erbauten Gebäude, in denen der Weichmacher enthalten ist.

Schulleitung und Bistums-Vertreter machten deutlich, dass keine gesundheitliche Gefährdung bestehe und der Unterricht in den Räumen fortgesetzt werden könne. "Ich werde meine Töchter weiterhin dort zu Schule schicken", betonte Schulelternsprecher Jürgen Boie auf TV-Nachfrage, "wenn man realistisch danach sucht, wird man wahrscheinlich in jedem Gebäude, das in dieser Zeit gebaut wurde, Schadstoffe finden."

In den Sommerferien 2010 sollen die notwendigen Sanierungsarbeiten beginnen. Zwar steht die Höhe der Kosten noch nicht fest, doch ein Bistums-Vertreter signalisierte bereits an dem Info-Abend, dass es am Geld nicht scheitern werde.

Meinung

Kreis als Vorbild

Erst die Hermeskeiler Erich-Kästner-Realschule, jetzt das AMG. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass dies nicht die einzigen öffentlichen Gebäude in der Region sind, in denen die PCB-Werte den erlaubten Grenzwert überschreiten. Während die Belastung an dem Mädchengymnasium eher zufällig festgestellt wurde, lässt der Kreis Trier-Saarburg seit kurzem alle kreiseigenen Gebäude auf Schadstoffe überprüfen - ein Beispiel, das Schule machen sollte, auch in der Stadt Trier. n.ebner@volksfreund.de

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