Freizeitangebot Von der Blechdose ins Holzhaus: Neues Jugendzentrum in Schweich eröffnet

Schweich · Nach langem Umbau wurde am Samstag das neue Jugendzentrum Schweich eröffnet. Welche Möglichkeiten es für die Jugendlichen bereit hält und warum Jugendarbeit in der Stadt so wichtig ist.

Eröffnung Jugendzentrum Schweich
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Wenn Stadt­jugend­pflegerin Lisa Petri durch „ihr“ neues Jugendzentrum in Schweich geht, ist sie mächtig stolz auf das, was hier entstanden ist. Was vorher provisorisch in Containern untergebracht war, ist nun im neuen „Holzhaus“ an einem Ort vereint.

 Ihr Jugendzentrum „Holzhaus“ hat die Stadt Schweich feierlich eröffnet.  Rund eine Million Euro investierten sie und die Verbandsgemeinde in Kauf und Ausbau des Gebäudes.

Ihr Jugendzentrum „Holzhaus“ hat die Stadt Schweich feierlich eröffnet. Rund eine Million Euro investierten sie und die Verbandsgemeinde in Kauf und Ausbau des Gebäudes.

Foto: Andreas Sommer

In der neuen großen Lobby wird bereits Tischfußball und Billard gespielt, im Medienraum unter Aufsicht „gezockt“. „Wir merken die Verbesserung, die das neue Gebäude mit sich bringt, in unserer täglichen Arbeit ganz eindeutig“, schwärmt Petri. „Jetzt sitzen alle Kollegen an einem Ort, und wir können direkt zusammenarbeiten“. Aber auch für die Jugendlichen selbst wird sich einiges ändern. Alle Angebote sind jetzt zentral zusammen auffindbar. 

In einer Feierstunde wurde das neue Jugendzentrum in Schweich nun offiziell eingeweiht. Ein Projekt, das Verbandsgemeinde und Stadt gemeinsam vorangebracht haben. Rund eine Million Euro waren nötig, um am Ende ein modernes Jugendzentrum entstehen zu lassen. Etwa 300.000 Euro stecken allein im Innenausbau. Für Stadtbürgermeister Lars Rieger eine Investition in die richtige Richtung mit viel Potenzial für die Zukunft: „Ich wünsche mir jetzt, bei einem starken Schul­stand­ort Schweich mit über 2800 Schülern, dass dieses Gebäude sehr intensiv genutzt wird“, sagt er.

 Das neue Jugendzentrum „Holzhaus“ in Schweich bietet Kindern und Jugendlichen zahlreiche Angebote der Freizeitgestaltung.

Das neue Jugendzentrum „Holzhaus“ in Schweich bietet Kindern und Jugendlichen zahlreiche Angebote der Freizeitgestaltung.

Foto: Andreas Sommer

Landrat Stefan Metzdorf geht ebenso wie Rieger davon aus, dass im Gebäude viel los sein wird: „Es ist eine tolle Einrichtung mit vielen interessanten Möglichkeiten für die Jugendarbeit. Ich freue mich, dass Verbandsgemeinde und Stadt es gemeinsam geschafft haben, hier für die Jugendlichen ein neues Zuhause zu bauen.“ Mit leeren Händen kam der Landrat allerdings nicht nach Schweich. Als kleine Unterstützung und Anerkennung für die moderne Jugendarbeit, die hier geleistet wird, gab es einen Scheck über 250 Euro.

Das neue Zentrum hat 500 Qua­drat­meter Nutzfläche. Dabei ist noch nicht jeder Raum fest verplant, wie Lisa Petri erläutert. Doch eine Idee zur Gestaltung scheint unter den Jugendlichen sehr beliebt zu sein: der Escape-Room. Ein Raum, der sich individuell und kreativ gestalten lässt und den man nur durch das richtige Lösen von Rätseln wieder verlassen kann. „Da können die jungen Leute ihre Ideen einfach mal keativ ausspielen“, sagt Petri. „Mit so einem Raum können wir als Jugendzentrum auch mit Schulen ko­operieren, die das Konzept eines Escape-Rooms in den Unterricht einbauen können.“

 Landrat Stefan Metzdorf bei seiner Ansprache vor dem „Holzhaus“.

Landrat Stefan Metzdorf bei seiner Ansprache vor dem „Holzhaus“.

Foto: Andreas Sommer

Jürgen Jordan kommt aus Schweich und ist Vater zweier Kinder. Für ihn sind die Angebote des neuen Jugendzentrums eine tolle Sache: „Nach der Schule sind die Räume hier geöffnet. Die Kinder haben eine Anlaufstelle mit Betreuung und können sich auch mit anderen treffen“, stellt er fest. „Gäbe es so ein tolles Angebot nicht, würden sich sicher viele Jugendliche mit einer Kiste Bier an der Mosel aufhalten oder anderswo herumlungern.“

Auch Marika Resch interessiert sich für die Angebote des neuen Jugendzentrums und ist mit ihrem Sohn Joel (11) zur Eröffnungsfeier gekommen, um sich die neuen Räume und Angebote einmal anzusehen. „Ich finde es sehr gut und wichtig, dass es solche vielseitigen Angebote für die Kinder und Jugendlichen gibt. Nicht alle sind immer mit Freunden unterwegs oder in Vereinen eingebunden, und so können die Kinder auf eine tolle Weise auch viele neue Freund­schaften knüpfen.“

Die Themen, welche Jugendliche wirklich interessieren, ändern sich heutzutage sehr schnell. Das weiß auch die Stadtjugendpflegerin: „Wir versuchen immer zu schauen: Mit welchen Themen und Angeboten erreichen wir die Jugendlichen am besten. Die einen kommen zu uns, weil unsere Türen immer offen sind. Die anderen finden den Weg zu uns, weil die Themen, die wir anbieten, interessant und vielfältig sind.“ Dabei erwarte das Team nicht, dass die Kinder immer an festen Tagen zu speziellen Uhrzeiten da seien, sagt Petri. „Bei uns darf man flexibel kommen, und wenn man zwei Wochen lang Lust hat und dann drei Wochen nicht, ist das absolut in Ordnung.“

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