Erst die Zählung, dann das Schild

TRIER-NORD. Die südliche Schöndorfer Straße - eine unendliche Geschichte. Unzählige Eingaben haben die verkehrsgeplagten Anwohner schon gemacht, bisher hat sich nicht viel getan. Bei einer Bürgerversammlung versprach Verkehrsdezernent Peter Dietze jedoch: Es kommt eine Lösung.

Der eine oder andere Brief von Martina Morawietz, Sprecherin der Anwohnerinitiative Schöndorfer Straße, ist der Stadtverwaltung schon auf den Tisch geflattert. Der Inhalt ist stets der gleiche. Morawietz prangert die "dramatische Verkehrssituation" und die Gefahr für alle Anwohner an. Denn zwischen Reichsabtei und Thebäerstraße kann ein Spaziergang auf dem Gehweg riskant sein. Da die schmale Straße beidseitig befahren werden darf, aber viele geparkte Autos die Fahrbahn noch weiter verschmälern, weichen Fahrer bei Gegenverkehr oft auf das Trottoir aus. Zusätzlich hält nach Beobachtungen der Anwohner so gut wie keiner die 30 Stundenkilometer ein. Dazu kommt, dass viele die Schöndorfer Straße als Abkürzung benutzen. Fazit: Die Verkehrslage muss sich ändern. Daher hatte der Ortsbeirat im Herbst einen Antrag auf eine "unechte Einbahnstraße" gestellt (der TV berichtete). "Wir können nichts tun, bevor im Frühjahr eine Verkehrszählung gemacht wird", war die Antwort der Stadt. Jetzt ist es März, und Verkehrsdezernent Peter Dietze stellte sich den Fragen der Anwohner im Bürgerhaus. Der Diskussion ging ein Vortrag von Stadtplaner Wilko Kannenberg voraus, selbst Anwohner. "Die Schöndorfer Straße ist dreifach vom Schleichverkehr betroffen: von der Edeka aus, vom Stadion und Verteilerkreis aus und aus Richtung Reichsabtei", erläuterte er. Möglichkeiten zur Verbesserung seien eine komplette Sperrung, eine Sackgasse und schließlich zwei verschiedene Einbahnstraßenregelungen. Kannenberg sprach sich für eine Einbahnstraße von West nach Ost aus. "Wir suchen eine effektive Lösung, die schnell umgesetzt werden kann und nicht viel kostet." Im Falle einer Einbahnstraße müssten nur Schilder aufgestellt werden. "Zusätzlich könnte man die Parkmöglichkeiten versetzen. Dadurch würden die Autos langsamer fahren", so Kannenberg.Andere Straßen dürfen nicht darunter leiden

Der Vorschlag fand Beifall. Auch das Auffahren auf den Gehsteig solle verhindert werden, hieß es. "Man könnte Metallsäulen aufstellen", war ein Vorschlag. Vor allem im Bereich der Hausnummern 17 und 19 sei der Bürgersteig Gefahrenzone. "In einer Stunde habe ich 48 Autos gezählt, die dort über den Bürgersteig fuhren", sagte ein ältere Frau. Auch Dietze war angetan von der Lösung Einbahnstraße. "Wir müssen eine Zählung machen, um herauszufinden, wo die Fahrzeuge herkommen und wo sie hinfahren. Es muss klar sein, ob es mehr Schleichverkehr Auswärtiger ist oder doch eher mehr Verkehr aus dem Quartier." Außerdem dürfe man die Verkehrsplanung des Viertels nicht vergessen. "Eine andere Straße darf nicht unter einer Entlastung der Schöndorfer leiden." Dietzes Vorschlag: Noch vor Beginn der Landesgartenschau und damit vor einer "Verfälschung" des wahren Verkehrsaufkommens solle die Zählung stattfinden. Dann werde man die Sperrung aus Richtung Osten erst mal veranlassen. Eine weitere Zählung solle später zeigen, was die Sperrung gebracht hat: "Vielleicht gibt es ja für das Gesamtquartier noch eine bessere Lösung."

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