Erste Bewohner ziehen ins Pflegezentrum ein

Schweich · Knapp 100 Pflegeplätze bietet die neue Schweicher Seniorenresidenz St. Martin, die für etwa neun Millionen Euro im Neubaugebiet Ermesgraben errichtet wurde. Die ersten sieben Bewohner sind jetzt im neuen Domizil angekommen.

 Magdalena Kirchen (links) – hier mit ihrer Tochter – zählt zu den ersten Bewohnern der Seniorenresidenz St. Martin. TV-Foto: Christa Weber

Magdalena Kirchen (links) – hier mit ihrer Tochter – zählt zu den ersten Bewohnern der Seniorenresidenz St. Martin. TV-Foto: Christa Weber

Schweich. Ein paar Arbeiten am Gebäude sind noch zu erledigen, aber der Betrieb in der neuen Seniorenresidenz St. Martin in Schweich läuft bereits seit 1. August. Jetzt sind auch die ersten sieben Bewohner in die Einrichtung im Neubaugebiet Ermesgraben eingezogen - unter ihnen Magdalena Kirchen. "Ich finde es wunderbar, die Atmosphäre hat mir gleich gefallen", sagte die 85-Jährige bei der Begrüßungsfeier.
Mit selbst gebackenem Apfelkuchen und Blumen wurden die Senioren und ihre Familien im Café des Pflegezentrums empfangen. Bei einer Tasse Kaffee sangen sie Volkslieder, die der Sohn von Heimleiter Markus Kowalik auf der Flöte vorspielte. "Wir wollten keine Riesenveranstaltung, der Umzug war stressig genug", erklärte Sylvia Blesius, Leiterin des Sozialdienstes. Die Bewohner sollten sich in gemütlicher Runde kennenlernen.
Im neuen Seniorenzentrum gibt es 97 Plätze für stationäre Pflege und Kurzzeitpflege. Baubeginn für das Neun-Millionen-Euro-Projekt war im Mai 2012. Privater Träger ist die Seniorenresidenz St. Martin GmbH, die zwei ähnliche Einrichtungen in Wittlich und Pölich betreibt. Von den Bewohnern in Schweich sind einige aus dem Pölicher Haus gekommen, etwa Juliane Henn (86). Die Longuicherin hat mehr als 50 Jahre in Schweich gelebt. "Ich bin heimgekommen", freute sie sich. "Für die Familie ist das viel besser." Zudem habe sie jetzt ein Einzelzimmer. Mit ihrer Zimmergenossin in Pölich sei es "oft schwierig" gewesen. Magdalena Kirchen gefällt die neue Umgebung im Ermesgraben: "Ich laufe viel. Weil alles ebenerdig ist, kann ich gut zum Einkaufen gehen."
Für Heimleiter Markus Kowalik ist der Standort ein wichtiger Vorteil. "Es gibt kaum Barrieren. Das ist auch für Bewohner mit Rollator zu bewältigen." Die nahe Infrastruktur - Ärzte, Bahnhof, Einkaufsmöglichkeiten - schätzten auch die Mitarbeiter. Laut Kowalik wurden rund 80 Arbeitsplätze geschaffen. Die ersten 50 Mitarbeiter seien eingestellt, Pflegepersonal werde aber weiter gesucht. Denn die drei Wohnbereiche - Mosella, Stefan Andres und Annaberg - werden nach und nach gefüllt, beginnend mit dem Erdgeschoss. Dort zieren vertraute Fotomotive aus Schweich die Wände. Das Angebot umfasst Aufenthaltsräume, ein Kaminzimmer und einen Therapieraum, der von Physiotherapeuten genutzt wird. Die meisten Bewohner wohnen in Einzelzimmern mit barrierefreiem Bad. Diese kosten laut Blesius bei Pflegestufe 1 pro Tag etwa 90 Euro. Davon sei der Anteil der Pflegekasse abzuziehen. "Damit liegen wir auf dem Niveau der Einrichtungen in der Region."
Die Eröffnung der Seniorenresidenz St. Martin in Schweich wird am Samstag, 21. September, mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.
Extra

Die Schweicher Seniorenresidenz St. Martin soll sich zu einem "sozialen Zentrum" für das Neubaugebiet Ermesgraben entwickeln. Darauf wollen Geschäftsführer Markus Kowalik und sein Team hinarbeiten. "Das Generationen Übergreifende ist unser Ziel", sagt Kowalik. Enger Kontakt bestehe schon mit der benachbarten Kita Kinderland. Zudem seien Projekte mit Vorschulkindern geplant, etwa das Anlegen von Beeten. Ab Oktober soll im Café des Seniorenzentrums ein Zumbakurs für Kinder von vier bis sieben Jahren angeboten werden. "Wir wollen ein offenes Haus sein - für soziale Einrichtungen, Vereine, aber auch private Initiativen", verspricht Kowalik. cweb

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