Erster Eltern-Schnuppertag an der Trierer Uni

Trier · 50 Eltern und ihre Kinder sind zum Schnuppertag an die Universität Trier gekommen. "Achtung Eltern" soll Menschen in der kalten Jahreszeit nach Trier locken und Vätern und Müttern das neue Umfeld ihres Nachwuchses an der Hochschule näherbringen.

(cofi) Rund 180 Kilometer haben Thomas (49) und Ute Eisel (48) am Samstagmorgen aus Haßloch (Pfalz) zurückgelegt. Sie sind nach Trier gekommen, um Tochter Kerstin (20) zu besuchen. Die studiert an der Uni Angewandte Geographie (Schwerpunkt Raum- und Landesplanung) im dritten Semester. Wo sie lernt und lebt, will die Studentin ihren Eltern an diesem Tag zeigen. "Sie sollen auch wissen, wie anstrengend das Studium und der Tagesablauf sind", sagt Kerstin. Morgens holen Eltern, Tante und Onkel Kerstin zu Hause ab und steigen an der Porta Nigra in den Bus Richtung Uni. Kerstin zeigt ihren Studentenausweis, die Verwandten den Elternpass, den sie umgehängt haben und mit dem sie kostenlos fahren können. Die freie Nutzung des ÖPNV ist eine der Leistungen, die Stadt und Uni für die Besucher zusammengestellt haben.

27 Elternpässe hat die Tourist-Information Trier (TIT) ausgegeben, damit Väter und Mütter von Studenten deren neues Lebensumfeld kennenlernen können. Für sieben Euro werden die Inhaber der Pässe außerdem im Audimax von Uni-Präsident Peter Schwenkmezger und Oberbürgermeister Klaus Jensen begrüßt, es gibt eine Kurzvorlesung über "England im Zeitalter der Industrialisierung", sie erhalten eine exklusive Führung von Schwenkmezger über den Campus, ein Mittagessen in der A/B-Mensa und einen geführten Stadtrundgang. "Die Stadt hätte ich meinen Eltern mit allen Fakten nicht so zeigen können", sagt Kerstin. "Deshalb finde ich das Angebot toll."

Selbst Trierer nehmen am "Achtung Eltern"-Schnuppertag teil: "Ich war noch nie auf dem Campus, wollte aber mal den Uni-Betrieb kennenlernen und bekomme heute noch eine Gratis-Probevorlesung", freut sich Rita Braun (47), deren Sohn Jan Schmitt (21) Geschichte und Archäologie studiert.

Auch sein Freund Lucas Boehm (21, Anglistik und Geographie) hat seine Eltern aus Lennestadt (Kreis Olpe/Nordrhein-Westfalen) eingeladen. "Ich habe selbst nicht studiert und finde das Uni-Leben interessant", sagt Mutter Birgit (50). Dass es eine Neuauflage geben wird, davon "bin ich überzeugt", sagt Hans-Albert Becker, Leiter der TIT. "Das Angebot ist ausbaufähig. Wir werden aber mit den Beteiligten über einen Alternativtermin sprechen."

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