Baustelle Der lange Weg zum neuen Supermarkt

Föhren · Nach fünf Jahren Planungszeit hat der Bau des Rewe für 7,5 Millionen Euro in Föhren begonnen. Welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden mussten und was den Markt ausmacht.

 Symbolischer Spatenstich in Föhren (von links): Landrat Günther Schartz, Ortsbürgermeisterin Rosi Radant, Investor Achim Lohner und Rainer Vongerichten, Expansionsleiter Rheinland-Pfalz bei Rewe.

Symbolischer Spatenstich in Föhren (von links): Landrat Günther Schartz, Ortsbürgermeisterin Rosi Radant, Investor Achim Lohner und Rainer Vongerichten, Expansionsleiter Rheinland-Pfalz bei Rewe.

Foto: TV/Florian Jüngling

Endlich ist das Projekt im Bau: Rosi Radant, Ortsbürgermeisterin von Föhren, ist sichtlich erleichtert und führt die Teilnehmenden beim Spatenstich über die „sieben Brücken“ zum künftigen Rewe-Markt. Mit den Brücken meint sie die verschiedenen Planungsabschnitte bis zur Verwirklichung des Projekts direkt am Neubaugebiet In der Acht.

Verhandlungen und Planung dauerten insgesamt fünf Jahre, die Fertigstellung des Neubaus ist bereits für Mitte oder Ende 2021 geplant. Rosi Radant klärte auf, warum das Verfahren so langwierig war.

Investor Achim Lohner, Unternehmer mit zahlreichen „Lohner’s“-Bäckereien blickt zurück: „Zunächst schwankten wir zwischen einem Markt mit 800 oder 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche. Der jetzt geplante wird nun 1500 Quadratmeter haben.“ Natürlich wird auch eine seiner Bäckereien in dem neuen Markt ihren Platz finden, genau wie ein Friseursalon „Haarkunst“.

Rosi Radant ergänzt: „Der erste Schritt war die Ermittlung der Kaufkraft, um sicherzustellen, wie groß die Nachfrage nach einem Markt ist.“ Danach musste entschieden werden, ob der Markt in der Ortsmitte oder am Ortsrand entstehen soll. „Innerörtlich war ein Rewe unmöglich, allein schon wegen der Größe“, erklärt Radant. Zudem wäre der Rewe für die innerörtlich angesiedelten Metzgerei- und Bäckerbetriebe eine starke Konkurrenz gewesen. So können diese weiter aktiv bleiben und die Nachfrage vor Ort befriedigen.

Dritter Schritt war die Verhandlung mit Landwirten um ein Stück Ackerfläche. Diese Verhandlung hat sich über mehrere Monate hingezogen und damit das Projekt weiter verzögert.

Für Schritt Nummer vier galt es den Flächennutzungsplan zu ändern, da die Ackerfläche anderweitig in verwendet werden sollte.

„Die Beziehung zwischen Föhren und Hetzerath ist wie eine Ehe: Man muss immer auf den Partner achten und ihn bei seinen Entscheidungen mit einbeziehen“, scherzte Radant. So erstellten die beiden benachbarten Ortsgemeinden ein interkommunales Handelskonzept. Nach Fertigstellung dieses Planes führte Föhren über ein Jahr Verhandlungen mit Hetzerath, denn dort war vor kurzem ebenfalls ein Supermarkt (Norma) gebaut worden.

Der letzte Schritt war der Bebauungs- und Angebotsplan. Für diesen musste auch der übergeordnete Raumordnungsplan berücksichtigt werden. Dies dauerte seine Zeit.

„Danach waren die sieben Brücken endlich überstanden, und wir waren uns nun zu 100 Prozent sicher, dass dem Markt nichts mehr im Weg steht“, sagt Radant erleichtert. Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, betont: „Föhren ist ein großer Ort, da halten sich auch kleine Unternehmen. Außerdem kommt ja durch den Industriepark Region Trier eine große Käuferschicht dazu.“

Weiterhin lobt er die Planung des Neubaugebiets und die Integration des Rewe bei der Planung: „In manchen Gemeinden wird so etwas schlicht vergessen.“

Zum Abschluss dankt Schartz dem Unternehmer Achim Lohner: „Es ist nicht selbstverständlich, dass man ein solches Risiko eingeht, aber ich bin mir sicher, dass der neue Markt ein Erfolg wird.“

Der Markt wird nach neuestem Stand der Technik und Gestaltung gebaut und soll den Strom, den er verbraucht, größtenteils selbst produzieren. Er soll also autark und nachhaltig sein und, wie üblich für Rewe-Märkte, viele regionale Produkte führen. Zudem ist eine E-Auto-Ladestation geplant.

Achim Lohner investierte etwa 7,5 Millionen. Rewe wird den Markt mit etwa 1,5 Millionen Euro ausstatten. Das gesamte Gelände ist etwa 11 300 Quadratmeter groß. 

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