ERSTer weltkrieg

Zum Bericht "Wenn er überlebt, schenke ich ihm ein Kind" (TV vom 17. Juli) diese Zuschriften:

Mit großem Interesse las ich den Beitrag über den Trierer Lehrer Peter Palzer. Ich möchte zu den Erinnerungsstücken einige ergänzende Anmerkungen beisteuern. Beim abgebildeten Kreuz handelt es sich nicht um das Eiserne Kreuz, sondern um das 1934 von Hindenburg gestiftete Frontkämpfer-Ehrenkreuz. Sehr interessant ist die kleine sogenannte Knopflochspange. Das obere schwarz/weiße Band steht für das Eiserne Kreuz zweiter Klasse, die beiden darunter liegenden Bändchen sind Friedensauszeichnungen. Es sind die üblichen Dekorationen für einen verdienten preußischen Beamten. Es handelt sich beim weiß-orangen Band um das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse und beim kornblumenblauen Band um die Medaille des preußischen Kronenordens, vielleicht sogar um den Kronenorden vierter Klasse. Die darunter hängende, sternförmige Miniatur ist eine Auszeichnung aus der Zeit der Weimarer Republik, das Deutsche Feldehrenzeichen Hamburg. Letzteres konnten ehemalige Frontkämpfer selbst erwerben. In dem kleinen und unscheinbaren Erinnerungsstück spiegelt sich das Leben des Trägers wider. Er war preußischer Beamter und als solcher immerhin mit zwei Auszeichnungen geehrt. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde er eingezogen und kehrte mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse dekoriert aus diesem heim. Nach dem Krieg trat er wohl einem der zahlreichen Veteranen- und Kriegervereine bei, denn sonst hätte er sich nicht das Feldehrenzeichen zugelegt. Während der Weimarer Republik war das Tragen von Orden und Ehrenzeichen nicht erlaubt. Man trug daher Miniaturdekorationen im Knopfloch. Um ein solches Zeitzeugnis handelt es sich bei dem abgebildeten Stück, das, so klein und unscheinbar es ist, doch selbst sprechen kann. Peter Kickartz, Wittlich

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