Gesundheit Der alte Mensch als Patient

Trier · Ärzte und Fachkräfte haben sich bei einer Fachtagung über die Betreuung und Behandlung alternder und alter Patienten in Trier informiert.

 Fachkompetenz für den geriatrischen Patienten in Trier (von links): Dr. Rolf Mahlberg, Dr. Andreas Neisius, Dr. Frank Schmidt, Dr. Thomas Biundo, Prof.  Gerald Kolb, Dr. Lorenz Fischer, Prof. Matthias Maschke, Sabine Steinbach  und Dr. Stefan Schreiber.

Fachkompetenz für den geriatrischen Patienten in Trier (von links): Dr. Rolf Mahlberg, Dr. Andreas Neisius, Dr. Frank Schmidt, Dr. Thomas Biundo, Prof.  Gerald Kolb, Dr. Lorenz Fischer, Prof. Matthias Maschke, Sabine Steinbach  und Dr. Stefan Schreiber.

Foto: Klinikum Mutterhaus/Foto: Bettina Leuchtenberg, Klinikum Mutterhaus

Praxen und Krankenhäuser stehen bei der Behandlung von alten Menschen vor der Herausforderung, dass die Patienten gleich an mehreren, zum Teil chronischen Krankheiten leiden, die sich gegenseitig beeinflussen. Für die Behandlung sogenannter multimorbider Patienten ist eine enge Kooperation zwischen den verschiedenen Fachgebieten der Schlüssel zum Erfolg. Auf dem Symposium, zu dem die Abteilung Geriatrie (Altersmedizin) des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen eingeladen hatte, wurde über aktuelle Behandlungskonzepte diskutiert.

Mit steigender Lebenserwartung steigt auch die Gefahr, mit verschiedenen Erkrankungen zu tun zu haben. Einher geht die Einnahme von mehreren Medikamenten – teilweise vom Arzt verschrieben und teilweise rezeptfrei in der Apotheke gekauft. „36 Prozent der über 65-jährigen Patienten nehmen mehr als fünf Medikamente gleichzeitig ein“, berichtete Sabine Steinbach, Leitende Apothekerin am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen. „Die Wechselwirkungen können hier problematisch werden. Auch pflanzliche Präparate wie Johanniskraut und Ginkgo können in Kombination mit anderen Medikamenten zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen führen.“ In der ge­riatrischen Abteilung des Klinikums Mutterhaus wird darauf reagiert, wie Chefarzt Dr. Stefan Schreiber erklärt: „Wir planen ein Pilotprojekt auf unserer Station. Drei Monate lang machen wir wöchentlich eine spezielle Medikamentenvisite, damit die Patienten die richtigen Medikamente einnehmen und Wechsel- sowie Nebenwirkungen möglichst ausgeschlossen werden.“

Der Umgang mit Medikamenten beim alternden Patienten war nur ein Aspekt der ärztlichen Fortbildung, an der Referenten aus dem Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen und dem benachbarten Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier (BKT) und der Rehabilitationsklinik St. Irminen teilgenommen haben.

Die Zusammenarbeit der Häuser ist beispielsweise in dem gemeinsamen Kontinenzzentrum erlebbar, wie Dr. Andreas Neisius, Chefarzt der Urologie im BKT, ausführte. Und auch die Neurologie des BKT arbeitet eng mit der Geriatrie zusammen, genau wie die Rehabilitationsklinik St. Irminen.

Dies machten die Beiträge von Prof. Matthias Maschke, Chefarzt der Neurologie, und Dr. Thomas Biundo, Ärztlicher Leiter der Rehaklinik, deutlich.

Krebs ist weltweit die Todesursache Nummer eins, auch das sei der demografischen Entwicklung geschuldet. Ab dem 60. Lebensjahr steige die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Hierzu erläuterte der Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Mutterhaus, Dr. Rolf Mahlberg, die besonderen Bedürfnisse der alternden Patienten für die Behandlung und die Zusammenarbeit mit der Geriatrie im Haus.

Und auch die Kardiologie ist vornehmlich ein Fach für alte Patienten, die vermehrt an Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern oder Herzinfarkten erkranken, wie Dr. Frank Schmidt, Chefarzt der Kardiologie im Klinikum Mutterhaus, betonte.

Abgerundet wird die Betreuung geriatrischer Patienten im Klinikum Mutterhaus durch die Schmerz- und Palliativmedizin, die Chefarzt Dr. Lorenz Fischer präsentierte.

Das Symposium machte laut Veranstalter deutlich, dass alte Patienten in Trier ein sehr gutes Versorgungsnetz vorfinden.

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