Erstmals Gäste ohne offizielles Protokoll

Trier · Im Rahmen eines Bürgeraustauschs hat Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen eine Delegantion aus der chinesischen Partnerstadt Xiamen im Rathaus begrüßt. Die Gäste wurden in Trie rer Gastfamilien untergebracht.

Trier. Offizielle Delegationen aus der chinesischen Partnerstadt Xiamen waren schon häufiger in Trier zu Gast. Nun ist die Städtepartnerschaft erstmals auch von Bürgern gelebt worden: Organisiert von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Trier haben mehrere chinesische Familien und einzelne Bürger aus der Partnerstadt Xiamen im Rahmen einer Europareise drei Tage lang Trier besucht. Natürlich durfte eine Stadtführung durch die Geburtsstadt von Karl Marx nicht fehlen. Aber auch für das deutsche Bildungssystem und die kulturellen Unterschiede haben sich die Gäste bei ihrem Aufenthalt interessiert. Sie haben die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion besucht, und die Kinder aus Xiamen besuchten für zwei Tage deutsche Kindergärten und Grundschulen, um in die Kultur des für sie fremden Landes einzutauchen.
Peter Dietze, ehemaliger Baudezernent der Stadt Trier und Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Trier, berichtet: "Das hat trotz einiger Sprachprobleme sehr gut funktioniert. Bei diesem Besuch der Bürger aus Xiamen handelte es sich um einen Familienaustausch, bei dem sie in sechs Trierer Gastfamilien untergebracht wurden. Wir wollten, dass Jung und Alt zusammen das Leben der jeweils anderen Kultur kennenlernen". Margareta Kibler und ihre Tochter Nathalie haben eine Chinesin bei sich aufgenommen und ziehen positive Bilanz: "Wir waren in der Vergangenheit bereits selbst in Xiamen, und der Austausch war sehr interessant. Wir konnten sogar unser Chinesisch aufbessern."
Das Bestreben, Kontakte auf Bürgerebene zu knüpfen, scheint gelungen und ein Rückaustausch, bei dem Bürger aus Trier die Millionenmetropole Xiamen besuchen sollen, ist bereits ins Auge gefasst.
Oberbürgermeister Jensen hob bei einem Empfang der Bürger im Rathaus hervor, dass es ihn sehr stolz mache, dass Trier als verhältnismäßig kleine Stadt im Herzen Europas eine so große Stadt wie Xiamen ihre Partnerstadt nennen dürfe. Er sei in der Vergangenheit in Xiamen bereits sehr freundlich empfangen worden. Mit einem Lachen fügte er hinzu: "Sehr wahrscheinlich könnte es daran liegen, dass ich der Oberbürgermeister der Stadt bin, in der Karl Marx geboren wurde." sum
Extra

Xiamen: Seit November 2010 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Trier und der chinesischen Küstenstadt Xiamen. Xiamen hat rund 2,5 Millionen Einwohner und liegt im Südosten der Volksrepublik China. Die Städtepartnerschaft war ursprünglich vor allem wirtschaftlich motiviert und wurde unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen und begrenzten Bürgerrechten in China zunächst kontrovers diskutiert. sum

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