Archiv Erweiterungsprojekt: Neue Ära für die Era

Trier-Heiligkreuz · Raumnot ade: Ab September nimmt die Europäische Rechtsakademie (Era) die komplett umgebaute ehemalige Landeszentralbank (LZB) in Betrieb. Das acht Millionen Euro schwere Erweiterungsprojekt verschafft auch dem Kongressstandort Trier neue Perspektiven.

 Der Umbau des Ex-Bankgebäudes steht kurz vor dem Abschluss. Hinten das Era-Stammdomizil. TV-Foto: Roland Morgen

Der Umbau des Ex-Bankgebäudes steht kurz vor dem Abschluss. Hinten das Era-Stammdomizil. TV-Foto: Roland Morgen

Das Aufkommen an Baufahrzeugen, die täglich neben dem ehemaligen LZB-Gebäude parken, hat in den vergangenen Wochen deutlich abgenommen - ein klares Indiz für den Baufortschritt im Inneren. "Wir sind auf der Zielgeraden. Im nächsten Monat werden die Büroräume fertig, und im Oktober folgt das Erdgeschoss mit den Tagungsräumen", kündigt Era-Vizedirektor Luc Doeve an: "Ein Quantensprung, der uns eine neue Ära beschert."

Der neuen Era-Ära liegt eine Entwicklung zugrunde, die 1998 niemand erahnen konnte. Damals bezogen in dem Neubaukomplex auf dem ehemaligen Kellereigelände ("Schnaps-Weber") an der Bernhardstraße die Rechtsakademie und nebenan die LZB ihre neuen Domizile. Dass die Era eines Tages erweitert werden müsste, war klar. Nicht aber, dass der LZB-Standort Trier schon neun Jahre später nicht mehr existieren würde. Glück für die Era: Bund (vier Millionen) und Land (zwei Millionen Euro) ermöglichten mit kräftigen Finanzspritzen den Kauf und Umbau des Nachbargebäudes. Die Pläne zur Aufstockung des Stammgebäudes können also in der Schublade bleiben. "Die hätten uns ohnehin nur neue Verwaltungsräume gebracht, aber nicht unser Grundproblem gelöst", sagt Doeve. Die Era platzt schon seit geraumer Zeit aus allen Nähten. An der Bernhardstraße nehmen jährlich bis zu 8000 Rechtspraktiker aus 60 Nationen das Seminar- und Tagungsangebot wahr und bilden sich in Europarecht fort. Hinzu kommen Veranstaltungen, für die Era-Räume gemietet werden können. Die Bandbreite reicht von Hochzeitsfeiern über Gesundheitsmessen bis hin zu Parteitagen und großen Neujahrsempfängen. Aus Kapazitätsgründen konnte Doeve schon mehrfach Veranstalteranfragen nicht erfüllen. Das dürfte künftig weitaus seltener passieren. Mit der Inbetriebnahme des umgebauten Bankgebäudes verdoppelt sich das Platzangebot der Akademie.

Platz für bis zu 1000 Teilnehmer

Ab Oktober werden laut Era-Sprecherin Julia Degen (25) mehr als 700 Menschen gleichzeitig in den beiden Akademie-Gebäuden tagen können. Bei Empfängen erhöht sich die Kapazität im Gesamtkomplex auf 1000 Gäste. Alleine der neue große Konferenzraum im Erdgeschoss der Ex-LZB fasst 350 Teilnehmer. Ausgestattet mit modernster Konferenztechnik (fünf Dolmetscherkabinen) und Parkettboden ist er das Glanzstück des Erweiterungsbaus. Insgesamt gut acht Millionen Euro haben Kauf und Umbau gekostet. Neben Berlin und Mainz zählen Luxemburg, Irland und Portugal zu den Geldgebern.

Wie Vize-Direktor Doeve spricht auch Triers Tourismus-Chef Hans-Albert Becker (54) von einer "sehr erfreulichen Investition. Sie bringt einen großen Gewinn für die Tagungsstadt Trier und verbessert ihre Marktchancen."

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