Bistum Es gibt noch Klärungsbedarf

Trier · Vertreter der Pfarreien haben in Fragebögen zur Bistumsreform Stellung bezogen.

Die Vertreter der Pfarreien im Bistum Trier hatten das Wort. Nach Auskunft des Bischöflichen Generalvikariats seien knapp zehn Prozent stark positiv, 68 Prozent der Stellungnahmen ausgewogen und knapp ein Viertel stark negativ. Diesen Trend ergab ein erster Blick in die Auswertung der Anhörung über die Neuordnung und Gestaltung der Pfarreien der Zukunft im Bistum Trier durch das Pragma Institut.

Projektleiter Dr. Martin Messingschlager hat rund 120 Vertretern der diözesanen Räte und der Berufsgruppen im Bistum das Zwischenergebnis vorgestellt. Die endgültigen Ergebnisse werden im Juli vorliegen. Nach den Sommerferien wird es eine weitere Beratung in dieser Gruppe geben, die dann in Voten für den Bischof mündet. Messingschlager stellte vor, wie das Institut die Rückmeldungen sowohl zahlenmäßig wie auch inhaltlich auswertet. Insbesondere ließe sich sagen, dass es viel Unklarheit gebe. Die Arbeitsweise der zukünftigen Gremien stehe im Zentrum vieler kritischer Kommentare. Vielen Gremien fehlten genauere Beschreibungen der Aufgaben der neuen Gremien etwa der Synodalversammlung; auch das geplante Einkammersystem werde kontrovers diskutiert.

Auch bezüglich der Repräsentativität bei der Besetzung des Rats der Pfarreien und bei der Zusammenarbeit der Gremien gebe es viele Fragen. Die Vermögensfragen seien als kritischer Punkt zu sehen, erläuterte Messingschlager. Sie  würden als mögliche Ursache für zukünftige Auseinandersetzungen gesehen. Darüber hinaus gebe es auch generelle Kritik am Prozess oder an der Anhörung, die teilweise emotional geäußert würden. Zustimmung gebe es zum Konzept der Orte von Kirche und der stärkeren Einbindung von Laien in den Leitungsgremien. Auch werde Verständnis geäußert für die Notwendigkeit der Veränderungen; oder der Raumzuschnitt werde positiv kommentiert.

Im zweiten Teil der Beratungstagung gaben die Teilprozessgruppen Inklusion, Familie in all ihrer Vielfalt, Liturgie, Katechese, Geistliche Zentren sowie Missionarische Teams und Freiwilliges Missionarisches Jahr Einblicke in den Stand ihrer Arbeit. Zuvor hatten Dr. Daniela Mohr-Braun und Edith Ries vom Synodenbüro an die Grundlagen der Arbeit - das Synodendokument mit den vier Perspektivwechseln und den Weg zu einer missionarischen und diakonischen Kirche - erinnert. Die Ergebnisse der Arbeit übergeben die Gruppen im Herbst an die Bistumsleitung und damit zur Umsetzung ins Bistum.

Katholikenrats-Vorsitzender Manfred Thesing sagte, dass die Trends aus der Anhörung zeigten, „dass der überwiegende Teil der Befragten mitmachen möchte“. Für den Katholikenrat, der sich gegen das geplante Einkammersystem ausspricht, seien besonders die Endergebnisse zu dieser Frage spannend. Dass die Trends mit einem Einblick in die Arbeit zu Themen wie Liturgie oder Katechese verknüpft wurden, hält er für sinnvoll. Pfarrer Thomas Darscheid, Moderator des Priesterrats, sagte, dass er kein grundsätzliches Stopp-Signal wahrnehme. Bischof Dr. Stephan Ackermann sagte, dass der hohe Rücklauf bei der Anhörung zeige: „Es ist Ihnen nicht egal, was mit dem Bistum und den Pfarreien geschieht.“

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