Es muss noch viel geschaufelt werden

Schweich/Trier · Gearbeitet wird am Millionenprojekt Schulneubau Schweich schon seit einiger Zeit. Nun auch offiziell.

 Gemeinsam schippen für das Gemeinschaftsprojekt. Mit im Bild unter anderem Landrat Günther Schartz (Sechster von links) und daneben Bundesfamilienministerin Katarina Barley, ADD-Präsident Thomas Linnertz und Bürgermeisterin Christiane Horsch. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gemeinsam schippen für das Gemeinschaftsprojekt. Mit im Bild unter anderem Landrat Günther Schartz (Sechster von links) und daneben Bundesfamilienministerin Katarina Barley, ADD-Präsident Thomas Linnertz und Bürgermeisterin Christiane Horsch. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Schweich/Trier Auf dem vorderen Grundstück wachsen die Integrative Kindertagesstätte und das Wohnheim der Lebenshilfe Trier-Saarburg bereits in die Höhe. Nun wird auch unmittelbar dahinter gebaggert am Kreisel nahe dem Schweicher Bahnhof. Der Zweckverband Integratives Schulprojekt Schweich von Landkreis Trier-Saarburg und Verbandsgemeinde Schweich erschließt dort das Gelände für das neue Schulzentrum (siehe Extra). Die Bodenländchen-Grundschule zieht vom Zentrum dorthin, die Treverer-Förderschule verlässt Trier.
Ein Spatenstich mit einem Großaufgebot offizieller Vertreter und Politprominenz hat das Startzeichen für das Großprojekt gegeben. Mit Katarina Barley zollte ihm sogar die neue Bundesfamilienministerin Respekt. Die frühere Landgerichtsrichterin und SPD-Generalsekretärin setzt sich seit Jahren für ihre Wahlheimat Schweich ein. Der barrierefreie Ausbau des Schweicher Bahnhofs ist ein aktuelles Beispiel. Hilfreich war laut Barley der Umzug der Treverer-Schule in die Stadt mit ihren Förderschulangeboten und zwei Seniorenheimen. Für das Schulzentrum schlage aber nicht nur ihr Schweicher Herz. Als weitere Aspekte nannte sie das Thema Inklusion und das Bundesprogramm Demokratie leben! Es sei wichtig, dass "Kinder mit und ohne Behinderung selbstverständlich miteinander umgehen" könnten.
Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, lobte das "hochambitionierte Vorzeige-Projekt mit Modellcharakter". Vor Augen führend, wie Kommunen gemeinsam anpacken könnten, suche es "im Südwesten seinesgleichen". Als weitere Besonderheit hob er das bereits gelebte Miteinander beider Schulen hervor. Ihr zusammen erarbeitetes Konzept reiche von gemeinsamem Unterricht bis zu Kooperationen bei Spiel- und Spaß-Angeboten und beziehe Schüler wie Lehrer mit ein. Daher fingen sie am künftigen Standort also nicht etwa bei null an. Die Unterstützung des Landes sieht er daher gut investiert: "Wir gehen davon aus, dass wir mindestens elf Millionen Euro beisteuern können."
Die Bedeutung des Gemeinschaftsprojektes sieht Landrat Günther Schartz im großen Andrang beim Spatenstich bestätigt. Dass so viele Vertreter von Schulen, Firmen und Verwaltungen Präsenz zeigten, zeige, "was mit einem solchen Projekt so alles verbunden ist". Wer in dieser Höhe investieren wolle, müsse frühzeitig planen, nannte er einige Meilensteine der Vorbereitungsphase. Und es brauche kompetente Partner. Vor allem aber zeige das innovative Projekt "gute Chancen für die Inklusion auf".
Stadtbürgermeister Lars Rieger war froh, dass der Grundstückskauf positiv verlief, vermittelnd unterstützt von Bürgermeisterin Christiane Horsch. Die Stadt habe allein dafür 1,4 Millionen Euro ausgegeben, so dass er allen Unterstützern dankbar sei. Standort-Bedenken von Bürgern teilt er nicht. Wenn sich Schweich weiter wie bisher entwickle, lägen die Schulen nahe dem Neubaugebiet Ermesgraben schon "in wenigen Jahren nicht mehr am Stadtrand".
Extra: GROßBAUSTELLE BIS 2021


Die Gebäude des neuen Schulzentrums sollen ab 2018 errichtet werden und Anfang 2021 fertig sein. Derzeit werden Versorgungsleitungen verlegt, eine Erschließungsstraße, Lärmschutzwall und Fußgängerbrücke gebaut und Mulden für Oberflächenwasser ausgehoben. Bauherr ist der Zweckverband, der die Schulen mit künftig etwa 460 Schülern betreiben wird. Ihm gehören die Träger beider Schulen an: für die Treverer Schule mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung der Kreis Trier-Saarburg, für die Grundschule mit Mensa und Sporthalle die Verbandsgemeinde (VG) Schweich. Die jetzigen Neubaukosten betragen knapp 40 Millionen Euro - einschließlich Grundstückskauf und Geländeerschließung etwa 44 Millionen.

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