Es "pottert" zum Dritten

TRIER. (chh) Entgegen der gegenwärtigen Kurzlebigkeit von Modeerscheinungen erweist sich das Phänomen "Harry Potter" als erstaunlich resistent. Dennoch hatte das Trierer Multiplexkino zur Filmpremiere des dritten Teils einen Besucherrückgang zu verbuchen.

In den frühen Morgenstunden endete am Donnerstag im Trierer CinemaxX die Premiere von "Harry Potter und der Gefangene von Askaban". Obwohl sich rund 300 Gäste das Spektakel um den abenteuerlustigen Zauberschüler trotz vorgerückter Stunde nicht nehmen ließen, stellte Theaterleitungsassistent Sven Piechottka (29) einen Besucherschwund gegenüber dem Vorjahr fest. Die Erwartungen seien nicht ganz erfüllt worden, obwohl der Streifen in England sehr erfolgreich angelaufen sei. Für voreilige Prognosen sei es aber noch zu früh. "Der Film wird am nächsten Wochenende sein Potential zeigen", sagte Piechottka gegenüber dem TV . Zu berücksichtigen sei außerdem, dass die Mitternachtspremiere unter der Woche und außerhalb der Schulferien stattgefunden habe. Dadurch aber seien gerade Kinder und Jugendliche als wesentliche Zielgruppe nicht berücksichtigt worden. Tatsächlich kamen zum großen Teil junge Erwachsene zur Premiere. Der guten Stimmung und der überwiegend positiven Resonanz auf den Streifen tat dies keinen Abbruch. Zwar wurde von einigen Gästen moniert, der Film bleibe gegenüber der Buchvorlage zurück. Doch eingefleischte Potter-Fans wie Nadine (22), Isabell (21) und Desireé (23) sahen das anders. Die drei jungen Frauen, die in original Harry-Potter-Maskerade erschienen waren, zeigten sich nach der magischen Leinwanddarbietung begeistert: "Der Film war toll fotografiert und technisch sehr gut umgesetzt!" lautete ihr einschlägiges Urteil. Die Geschichte habe gegenüber den Vorgängern an Dichte und Spannung gewonnen. In der Tat ist dem Film die Handschrift des neuen Regisseurs anzusehen. Eigene Akzente setzend, in der Lauflänge deutlich kürzer als seine beiden Vorgänger und in düsteren Farben gezeichnet - so kommt der neue Potter auf der Leinwand daher. Dass Harry erwachsen geworden ist, zeigt sich nicht nur an den älter gewordenen Hauptdarstellern. Ob es Teil Drei gelingt, auch jüngere Zuschauer in seinen Bann zu schlagen, wird sich zeigen.

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