Europa vervollständigen

TRIER. (mew) Seit zehn Jahren existiert Renovabis. Anlässlich dieses Geburtstages bedankte sich die Solidaritäts-Aktion deutscher Katholiken mit 2000 Pfingstrosen bei den Bürgern ihrer Gründungsstadt Trier.

 Als Dankeschön verschenkt Renovabis 2000 Pfingstrosen in der Trierer Fußgängerzone.Foto: Melanie Wollscheid

Als Dankeschön verschenkt Renovabis 2000 Pfingstrosen in der Trierer Fußgängerzone.Foto: Melanie Wollscheid

"Aus dem ehemals eisernen Vorhang soll ein silberner werden." Mit dieser symbolträchtigen Aussage umschreibt Dietger Demuth die Zielsetzung von Renovabis. Seit Juli vergangenen Jahres kümmert sich der 62-Jährige als Geschäftsführer um die Belange der Mittel- und Osteuropäischen Länder. Während seiner zehnjährigen Tätigkeit hat das Fördernetz rund 10 000 Projekte mit einer Finanzspritze von etwa 260 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Entstanden ist Renovabis in Trier. Unter der Federführung von Weihbischof Leo Schwarz wurde in St. Matthias die Geschäftsstelle eingerichtet. Bereits vier Monate später wurde sie nach Freising verlegt. Dennoch leitet Schwarz bis heute den Aktionsausschuss. In diesem Jahr stehen die in ganz Deutschland durchgeführten Pfingst-Kollekten unter dem Motto der Nächstenliebe. Mit dem Slogan "Nachbar sein. Zum Nächsten werden! - Aufbruch in ein ganzes Europa" soll die Notwendigkeit der Integration der Ostländer deutlich werden. "Wir wollen Europa nicht erweitern, sondern es geistig und kulturell vervollständigen, denn es ist mehr als eine Wirtschafts- und Währungsunion", erklärt Demuth. Als Zeichen hat der Redemptorist einen Ordensbruder aus der Ukraine eingeladen. Mychaijlo Koltun ist seit 22 Jahren als Priester in der Ukraine tätig. Seit Oktober 2000 wirkt er als Bischof in der Eparchie (entspricht Bistum) Sokal und kennt die Missstände in der Ukraine. Neben den inneren Problemen wie den problematischen Beziehungen zwischen den verschiedenen Kirchen sowie denen zum Staat seien es vor allem die "äußeren" Probleme, die dem Land zu schaffen machen. Auch die sozialen Probleme seien nicht unerheblich. Auswanderung sei ein großes Thema in der Ukraine. Die Ukraine ist ein Förderschwerpunkt von Renovabis. Deshalb unterstreicht Mychaijlo Koltun wie wertvoll das Jubiläum der Hilfsorganisation ist: "Dies ist nicht nur eine Feier für Renovabis, sondern auch für die Ukraine und die ukrainische Kirche."

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