Europa zahlt für Tempel, Lokomotive und Kelteranlage

Trierweiler/Serrig/Konz · Europäisches Fördergeld macht es möglich: eine neue Internetseite, ein schickes Industriedenkmal, oder eine attraktiv gestaltete antike Fundstätte. Vertreter aus den Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Trier-Land haben für insgesamt fünf Projekte den Weg freigemacht.

Trierweiler/Serrig/Konz. Brüssel ist geografisch gesehen nicht unbedingt unerreichbar weit weg. Doch liegen zwischen den Büros der in der belgischen Hauptstadt residierenden europäischen Behörden und dem Landkreis Trier-Saarburg Welten. Deshalb gibt es regionale Aktionsgruppen, die mit Geld von der EU lokale Projekte fördern.
Neue Seiten für das Moselland


Für die Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Trier-Land gibt es seit 2002 die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Moselfranken. Die hat rund 190 000 Euro für fünf Projekte zur Förderung von Weinbau, Tourismus, kulturellem Erbe und regionalen Produkten freigegeben. Insgesamt werden damit Investitionen in Höhe von 400 000 Euro angestoßen. Teilweise ist bei den Projekten auch die Lokale Aktionsgruppe Mosel dabei, die 82 Ortsgemeinden aus den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz und Trier-Saarburg umfasst.

Die von der LAG Moselfranken ausgewählten Projekte:

Neue Internetseiten:
Das Online-Angebot der Mosellandtouristik ist in die Jahre gekommen. Deshalb sollen die Internet-Plattform für die gemeinsame Tourismus-Agentur modernisiert werden. Nach Auskunft von Leo Lauer, Bürgermeister der VG Saarburg und Vorsitzender der LAG Moselfranken, soll dies 76 000 Euro kosten. Zum Vergleich: Die Stadt Trier hat 100 000 Euro für ihren neuen Online-Auftritt gezahlt.
An den Kosten für das neue virtuelle Aushängeschild der Mosellandtouristik beteiligt sich die LAG mit 15 000 Euro.
Zusammenarbeit: Mit dem Projekt "Terroir Moselle 2" in Trägerschaft der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung Terroir Moselle soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Moselwinzer aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland fortgeführt werden. 50 000 Euro soll das kosten. 19 000 Euro übernimmt die LAG Moselfranken.
Industriedenkmal: Das teuerste Projekt wird die Sanierung der Konzer Dampflok. Der Verein der Dampflokfreunde Konz will eine marode Lok wieder so herrichten, dass sie vorzeigbar ist und am Konzer Hauptbahnhof aufgestellt werden könnte. Transport und Renovierung des Industriedenkmals kosten insgesamt 198 000 Euro. Die LAG will das Projekt mit 99 000 Euro unterstützen.
Römische Überreste: In Tawern profitiert ebenfalls ein privat getragenes Projekt von dem EU-Fördergeld. Der Verein Römisches Tawern will die Tempelanlage verschönern. An der antiken Kultstätte, die auch eine Station des Vermarktungsnetzwerks Straßen der Römer ist, soll der Weg zum Denkmal und der Vorplatz aufgewertet und ein neuer LED-Strahler installiert werden. Das kostet 11 000 Euro, aus dem Fördertopf winken jetzt 5700 Euro.
Obstverwertung: Bisher mussten Besitzer von Apfelbäumen die Äpfel zur Lohnkelterei bringen, um aus dem Kernobst Saft herstellen zu lassen. Nun soll eine mobile Kelteranlage angeschafft werden, die an verschiedenen Orten aufgestellt werden kann. Rund 80 000 Euro wird die Anlage kosten, die vom Hofgut Serrig betrieben werden soll.
Die gemeinnützige Hofgut Serrig GmbH beteiligt sich mit 30 000 Euro an den Kosten für die mobile Station für Streuobst mit integrierter Bag-in-Box-Abfüllstation für frisch gepressten und pasteurisierten Apfelsaft. Die lokale Aktionsgruppe Moselfranken ist ihrerseits mit insgesamt 50 000 Euro mit von der Partie.

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