Nach Uefa-Entscheidung Trierer Rathaus erstrahlt in Regenbogen-Farben

Trier · Wenn schon das Münchner EM-Stadion nicht als Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung herhalten darf, zeigen viele deutsche Städte nun Flagge - auch Trier. Das Rathaus hat sich daher am Mittwochabend bunter als sonst gezeigt. Die Stadt will aber noch mehr tun.

Europameisterschaft: Rathaus in Trier erstrahlt in Regenbogen-Farben
Foto: Stadtverwaltung Trier

Das Rathaus der Stadt Trier wurde beim Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft  in der Halbzeitpause  im Rahmen der Europameisterschaft in den Regenbogen-Farben angeleuchtet. Damit unterstütze die Stadt Trier die Stadt München, die unter Oberbürgermeister Dieter Reiter bundesweit eine Regenbogen-Bewegung ausgelöst hatte. Geplant war, das Münchner EM-Stadion während des Spiels gegen Ungarn in den Farben als Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung erstrahlen zu lassen. Doch daraus wird nichts: Die Europäische Fußball-Union Uefa lehnte den Antrag ab.

Auf Vorschlag von Twitter-Usern ergriff der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Teuber laut Presseamt der Stadt Trier die Initiative und schlug der Stadt Trier vor, sich ebenfalls daran zu beteiligen. Teuber geht es darum, Vielfalt und Respekt auch im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Dem schloss sich der Steuerungsausschuss an. Teubers erste Idee, die Porta Nigra in den Regenbogen-Farben anstrahlen zu lassen, konnte nach seinen Angaben wegen der Kurzfristigkeit und der nötigen Logistik nicht umgesetzt werden. Daher fiel die Wahl aufs Trierer Rathaus.

Europameisterschaft: Rathaus in Trier erstrahlt in Regenbogen-Farben
Foto: dpa/Christoph Soeder

„Wir sprechen uns im Sinne der Europäischen Menschenrechtskonvention für die Gleichheit und gegen Verfolgung, Diskriminierung und Ächtung aus. Die Teilnahme ist für uns weniger ein politisches Zeichen, als vielmehr ein Ausdruck unserer Verfassungstreue. Dort sind die Rechte auf sexuelle Selbstbestimmung ganz klar festgehalten. Die Regenbogen-Fahne gilt weltweit als das zentrale Symbol für die sexuelle Selbstbestimmtheit und daher war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir diesen Ball aufnehmen und uns an der Aktion beteiligen“, unterstreicht Triers OB Wolfram Leibe.

Doch dabei soll es nicht bleiben: „Das ist nicht nur eine einmalige Aktion. Als Arbeitgeberin sehen wir uns in der Verpflichtung, dies auch aktiv umzusetzen und wir als Verwaltung haben daher mit dem Trierer Schmit-Z e.V. einen Beratervertrag zur Sensibilisierung innerhalb des Rathauses und innerhalb in der Stadtgesellschaft abgeschlossen. Denn Trier steht für Gleichberechtigung, Toleranz und Respekt.“

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