Europas bester Sekt perlt an der Mosel

Er ist cremig-schaumig und besticht durch ein harmonisches Geschmackserleben: der Sieger-Sekt aus Leiwen. Beim achten internationalen Weinkunde-Wettbewerb "La selezione del Sindaco 2009" ("Die Auswahl des Bürgermeisters") in Rom erlangte die perlende Kostbarkeit von der Mosel den besten Platz. Auch die Gemeinde profitiert von dem Erfolg.

 Ausgezeichnet: Leiwens Ortsbürgermeister Claus Feller und Klaus Herres vom Sektgut St. Laurentius freuen sich, dass ein Sekt aus Leiwen bei einem renommierten internationalen Weinwettbewerb in Rom den besten Platz erreichte. TV-Foto: Katja Bernardy

Ausgezeichnet: Leiwens Ortsbürgermeister Claus Feller und Klaus Herres vom Sektgut St. Laurentius freuen sich, dass ein Sekt aus Leiwen bei einem renommierten internationalen Weinwettbewerb in Rom den besten Platz erreichte. TV-Foto: Katja Bernardy

Leiwen. (kat) Prickelnder Moment für Klaus Herres: "Die Deutsche Botschaft aus Rom ist am Telefon". Mit diesen Worten habe ihm seine Frau den Hörer in die Hand gedrückt. "Ich war total irritiert", erzählt der Winzer. Eine Botschaftsrätin überbrachte ihm die gute Nachricht: Sein Sekt hatte die höchste Punktzahl bei der internationalen Verkostung, die jährlich in einem italienischen Weinort stattfindet, erreicht. Der renommierte Wettbewerb steht unter der wissenschaftlichen Schirmherrschaft des "Office International de la Vigne et du Vin" (OIV), einer internationalen Organisation für Rebe und Wein.

"Juroren aus aller Welt haben gekostet und bewertet", erzählt Herres. Die Rebsorte und Herstellungsart spiele dabei keine Rolle, entscheidend sei einzig und alleine der Geschmack. Das Sektgut ging mit drei Produkten an den Start. Das Ergebnis: Eine Gold- und Silbermedaille sowie eine Urkunde. Wie schmeckt ein Sieger-Sekt? Er ist trocken, hat einen Hauch von Süße, eine dezente Säure und perlt cremig-schaumig.

Die Auszeichnungen wertet Herres als Bestätigung, dass die prämierten Erzeugnisse dem internationalen Stil entsprechen. Das Besondere: auch die Gemeinde wurde geehrt. Dahinter steckt der Gedanke, dass die Bürgermeister in der Rolle als Treibkräfte die lokale Entwicklung der Weinorte unterstützen. "Eine tolle Sache", freut sich Ortsbürgermeister Claus Feller. Ihm schmeckt "die Auswahl des Bürgermeisters" übrigens hervorragend.

"Diese Anerkennung zeigt, dass wir auf internationaler Ebene mithalten können." Umso betroffener macht Klaus Herres die momentane Situation der Fasswein-Winzer, die unter erheblichen Preiseinbrüchen und niedriger Nachfrage leiden. Der Moselwein genieße international einen immer höheren Stellenwert, umso unerklärlicher sei es, dass der Markt stagniere. Mit seinem Wettbewerbs-Erfolg gerät Herres ins Grübeln über diese Widersprüchlichkeit, aber er hegt auch Hoffnungen, dass die Nachfrage generell nach Moselprodukten steigt. Für sein Unternehmen ist der Erfolg eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. "Wir setzen auf Qualität statt auf Masse."

Die gute Nachricht aus Rom hat er nach Berlin weitergeleitet: Denn er beliefert auch das Schloss Bellevue, dem offiziellen Amtssitz des Bundespräsidenten. Schließlich soll man in der Bundeshauptstadt wissen, dass der Sekt von der Mosel, der bei Staatsempfängen ausgeschenkt wird, europaweit das prickelndste Geschmackserlebnis beschert.

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