Evangelische Vielfalt

Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) will sich fit machen für die Zukunft. Nach den Strukturdebatten müssen die entsprechenden Beschlüsse folgen und die Themen benannt werden, die in Gegenwart und Zukunft eine Rolle spielen sollen.

Zu den zentralen Themen der EKiR zählen Familien und Bildung. Dabei handelt es sich um "urevangelische" Themen. Schon Martin Luther konnte es nicht leiden, dass die Menschen nicht wissen, was sie warum glauben. Der kleine und große Kathechismus sollten Abhilfe schaffen. Dabei kam dem kleinen Kathechismus besondere Bedeutung zu, weil er, dem Hausvater an die Hand gegeben, für eine fundierte religiöse Bildung in der Familie sorgen sollte. Die gegenwärtige Situation der Familie, die sich auch auf die Arbeit der Kirche auswirkt, beleuchtete Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe in ihrem Grundsatzreferat. Sie machte u.a. den Müttermythos, d.h. die alleinige Rundum-Betreuung durch die eigene Mutter ergänzt durch den Besuch eines Halbtagskindergartens, und die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf dafür verantwortlich, dass sich immer mehr Frauen und Männer immer später bzw. gegen ein Kind entscheiden. Ich halte es für wichtig, die vielfältigen Formen von Familie ernst zu nehmen und auch die eigenen Strukturen so zu verändern, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer und Frauen leichter möglich ist. Bezüglich des Mitmachens gibt es heute schon vielfältige Möglichkeiten. Orientiert an biblischen Werten können Junge wie Alte sich in der Kirche einbringen und weiterentwickeln. So wird die Kirche in bewährter evangelischer Vielfalt als reformatorische Kirche erkennbar. Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin, Saarburg saarburg@ekkt.de

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