Bildung Experimente wecken kindliche Neugier in Trier

Trier · Der Kleine-Forscher-Raum im Trierer Palais Walderdorff ist so beliebt, dass er schon bei der Eröffnung bis November ausgebucht ist.

 200 Kinder machen mit beim Tag der kleinen Forscher.

200 Kinder machen mit beim Tag der kleinen Forscher.

Foto: Trierischer Volksfreund/FRANZISKA WONNEBAUER

Als Rudolf Fries ans Mikrofon tritt, findet er nur wenig Beachtung. Dass das Grußwort des Leiters des städtischen Bildungs- und Medienzentrums im Stimmengewirr untergeht, liegt vor allem am Alter seiner Zuhörer: Knapp 200 Kita- und Grundschulkinder aus der Region sind zur Einweihung des Kleine-Forscher-Raums im Vortragssaal des Palais Walderdorff gekommen.

Am bundesweiten „Tag der kleinen Forscher“ warten im Erdgeschoss „Mitmachtische“ und Experimente auf die Kinder. Eigentlich sollten diese erst nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung zum Einsatz kommen, doch die Kinder sind schon jetzt fasziniert.

Unterdessen betont Fries, wie wichtig das Schaffen von Lernräumen für Chancengerechtigkeit und Teilhabe ist. Mit der Einrichtung des Raums für kleine Forscher im Oktober 2018 sei man hier einen Schritt vorangekommen.

Barbara Stahl, Geschäftsführerin der Nikolaus-Koch-Stiftung, sieht in dem Raum zudem eine Möglichkeit zur besonderen Förderung von Mädchen. Der Frauen-Anteil bei naturwissenschaftlichen Studiengängen liege weiterhin nur bei knapp 30 Prozent. „Wir brauchen weibliche Vorbilder“, betont sie. Ihre Stiftung unterstützt den Kleine-Forscher-Raum finanziell.

Das fröhliche Mitmachlied „Klein, aber oho!“ läutet das Forscherfest ein. Mit kleinen, bunten Rucksäcken und in neonfarbenen Sicherheitswesten stürmen die Kinder zu den Workshop-Angeboten. Mit klebrigen Popcornhänden formen sie aus Erde und Blumensamen Kugeln und füllen sie in improvisierte Eierkarton-Töpfe.

Nebenan schöpfen kleine Forscher Papier, an anderer Stelle jagen sie selbst gemachte Holzboote mit Hilfe kleiner Propeller über das Wasser. Auf einem „Parkplatz“ deponieren die Kinder ihre Tageswerke, um das nächste Experiment auszuprobieren oder an der Popcornmaschine Schlange zu stehen.

Die erwachsenen Besucher der Eröffnung sehen sich derweil den noch unberührten Kleine-Forscher-Raum genauer an. Auf dem Gruppentisch stehen Lupengläser, Mikroskope, Pipetten und Bastelwerkzeug bereit. Unter Anleitung eines Trainers, ausgebildet von der Berliner Initiative „Haus der kleinen Forscher“, können angemeldete Gruppen hier beispielsweise mit Wasser, Magneten und Sprudelgas experimentieren.

Claudia Meurer vom Kommunalen Bildungsmanagement weiß als erfahrene Trainerin der Initiative „Haus der kleinen Forscher“, wie spannende Experimente Impulse setzen können, die die Neugier der Kinder nachhaltig wecken. So entstand die Idee zur Errichtung eines Raumes für kleine Forscher.

Seit seiner Eröffnung im Oktober 2018 erfreut sich das Angebot für Kindertagesstätten und Grundschulgruppen einer so großen Nachfrage, dass neue Termine bei jetziger Anmeldung erst wieder ab November möglich sind. Claudia Meurer ist zufrieden mit der Resonanz. Sie strahlt und sagt: „Ich liebe meine Arbeit.“

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