Protest Fahrraddemos am Wochenende - Warum die Straße nicht nur den Autos gehört

Trier · Parking Day, Fahrraddemos, Kindermeilen: Trierer Initiativen und Parteien zeigen von Freitag bis Sonntag, wie Straßen Lebensräume werden.

 Fahrräder statt Autos: Zum Park(ing) Day am 18. September 2019 haben die Trierer Grünen - nach Anmeldung und mit Genehmigung der Stadt - fünf Auto-Parkplätze in der Konstantinstraße in Beschlag genommen, um zu zeigen, wie viel Aufenthaltsqualität geschaffen werden könnte, wenn es weniger Parkflächen und weniger Autoverkehr in der City gäbe. Auch Leonie (5) ist mit ihrem Fahrrad dabei.

Fahrräder statt Autos: Zum Park(ing) Day am 18. September 2019 haben die Trierer Grünen - nach Anmeldung und mit Genehmigung der Stadt - fünf Auto-Parkplätze in der Konstantinstraße in Beschlag genommen, um zu zeigen, wie viel Aufenthaltsqualität geschaffen werden könnte, wenn es weniger Parkflächen und weniger Autoverkehr in der City gäbe. Auch Leonie (5) ist mit ihrem Fahrrad dabei.

Foto: Christiane Wolff

Menschen flanieren durch die Stadt, Kinder spielen, in den Cafés sitzen Passanten. Außerhalb der Fußgängerzonen hingegen beherrschen Autos das Straßenbild in deutschen Städten. So auch in Trier. Doch wem gehört die Straße? Diese Frage stellt sich jährlich vom 16. bis 22. September weltweit ganz praktisch mit zahlreichen Aktionen.

Mit seinem „Park(ing) Day“ möchte der Stadtverband Trier von Bündnis 90/Die Grünen am Freitag, 18. September, von 13 bis 18 Uhr ein Zeichen gegen die Vorherrschaft des Autos setzen und Asphaltflächen in Plätze zum Leben, Genießen, Spielen umgestalten. Einen Nachmittag lang laden Parkplätze in der Sichelstraße zum Verweilen ein.

„Platz da für die nächste Generation“ heißt es am Samstag, 19. September, bei der Kidical Mass des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Mit ihren Fahrraddemos will sie auch in Trier – wie in mehr als 90 anderen Städten bundesweit – die Straßen erobern. Das Ziel: kinderfreundliche und lebenswerte Städte. Denn Kinder sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad bewegen können. Start ist um 14 Uhr am Viehmarktplatz Trier, Höhe Europahalle.

„Verkehrswende jetzt!“ heißt es am Sonntag. Treffpunkt zur Fahrraddemo ist um 12 Uhr ebenfalls am Viehmarktplatz, Höhe Europahalle. Per Velo machen sich die Teilnehmenden auf den Weg durch das Karl-Marx-Viertel zur Römerbrücke – neuralgische Punkte in der städtischen Verkehrsplanung für die Organisatoren Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke, die sich diesen Bereich frei von Autoverkehr wünschen. Weiter führt die Demo durch Trier-Nord und zurück zum Viehmarktplatz.

Die Organisatoren bitten, bei allen Veranstaltungen die Corona-Regeln zu beachten. Teilnehmende sollten möglichst mit den Menschen zusammenbleiben, mit denen sie gekommen sind, 1,50 Meter Abstand zu anderen Teilnehmenden halten und, wo nötig, Mund-Nasen-Schutz tragen.

Seit zehn Jahren beteiligt sich die Lokale Agenda 21 an der Kindermeilenkampagne des Europäischen Klima-Bündnisses, das jedes Jahr Grüne Meilen von Schulkindern sammelt und auf der jeweiligen UN-Klimakonferenz präsentiert. Auch während der diesjährigen Aktionswoche unter dem Motto „Kleine Klimaschützer unterwegs – gemeinsam um die Eine Welt“ gilt jeder umweltfreundlich zurückgelegte Weg – zu Fuß, mit dem Roller oder Rad, per Bus oder Bahn – als eine Grüne Meile. Die Lokale Agenda 21 ruft gemeinsam mit der ADD Kita-Gruppen und Schulklassen dazu auf, sich an der Kampagne zu beteiligen und überreicht gemeinsam mit den teilnehmenden Kindern die Grünen Meilen symbolisch an Bürgermeisterin Elvira Garbes.

Auch die Stadt Trier ist nach neun Jahren Abstinenz wieder dabei. Am Montag wurde die neue Radweg-Anbindung für den Stadtteil Ruwer eröffnet. Und bis 30. November läuft die Testphase einer Umweltspur für den Bus- und Radverkehr in der Christophstraße. Diese ist im Mobilitätskonzept von 2012 und im Radverkehrskonzept von 2015 als wichtige Maßnahme aufgeführt.

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