Familientreffen mit Lobeshymnen

Die rheinland-pfälzische Arbeits-, Sozial- und Gesundheitsministerin Malu Dreyer hat am Sonntag ihren 50. Geburtstag gefeiert. Zahlreiche Gratulanten feierten mit.

Trier. "Wunderbar" - das ist das wohl häufigste Wort am Sonntagvormittag in den Trierer Viehmarktthermen. Es bezieht sich fast ausschließlich auf die Hauptperson des Tages, Malu Dreyer, Landesministerin, Trie rer SPD-Chefin und Ehefrau des Trierer Oberbürgermeisters Klaus Jensen. Sie freut sich über die zahlreichen Gratulanten - gut 150 sind es aus dem ganzen Land -, gibt zu, sie wäre "lieber Mitte 40 geblieben", ist aber auch mit dem Geburtstag nicht unzufrieden: "Auch mit 50 bin ich wirklich ein glücklicher Mensch."

"Teil einer wundervollen Familie"



In einer sehr persönlichen Rede spricht sie über die Begegnungen mit Menschen, die für sie das Schönste im Leben seien. "Das größte Glück in meinem Leben war, meinem Mann zu begegnen", schiebt sie nach und dankt Klaus Jensen, dass sie "Teil einer so wundervollen Familie werden durfte". Auch ihre Krankheit - Dreyer leidet an Multipler Sklerose - lässt sie nicht unerwähnt. Besonders dankt sie Ministerpräsident Kurt Beck dafür, dass es für ihn nie infrage gestanden habe, sie weiter als Ministerin arbeiten zu lassen. Beck ist mit einem großen Teil des rheinland-pfälzischen Kabinetts angereist ("Wir wären jetzt beschlussfähig.") und attestiert Dreyer "höchsten Sach- und Fachverstand", den sie "mit zutiefst empfundener Menschenfreundlichkeit" verbinde. 3250 Tage sei Dreyer im Amt, berichtet Beck. Bis zum Amtszeitrekord von Heiner Geißler, einem ihrer Vorgänger, fehlten noch 440 Tage, rechnet er vor: "Das schaffen wir, liebe Malu, aber dicke!"

Ulla Schmidt, bis 2009 Bundesgesundheitsministerin und ebenfalls unter den Gratulanten, schließt sich den Lobeshymnen an, Gleiches gilt für SPD-Stadtratsfraktionschef Sven Teuber.

In der "schwierigsten Rede seines Lebens" gibt Oberbürgermeister Klaus Jensen einen ironischen Einblick in "intime Details aus unserem Leben" (siehe Extra), erzählt aber auch ganz ernsthaft von den Belastungen eines Lebens "zwischen Pilotenkoffern und kurzen politischen Kolloquien am Frühstückstisch", einem Leben zwischen Trier, Mainz und Berlin. Malu Dreyer habe ihm immer Platz gelassen für die Trauer um seine verstorbene erste Frau, habe ihre Zuwendung zu ihm auch auf seine drei Kinder übertragen, habe einen wunderbaren Humor und unfassbar viel Energie, sagt Jensen und schließt mit einer öffentlichen Liebeserklärung: "Ich liebe dich wahnsinnig, Malu. Dankeschön!" Extra:Im Bett bei Jensens: Wie es frühmorgens beim Ehepaar Jensen-Dreyer zugeht, schilderte der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen - büttenreif: Gleich nach dem Aufwachen sage er zu seiner Frau: "Sehr geehrte Frau Staatsminister. Im Namen des Rates darf ich Sie ganz herzlich in Deutschlands ältester Stadt begrüßen." Diese erwidere dann schlaftrunken: "Im Namen der Landesregierung darf ich mich herzlich für die Einladung bedanken und die Grüße des Kabinetts in die heimliche Landeshauptstadt Trier übermitteln." Erst dann, so Jensen weiter, "gehen wir schamhaft zum Du über." Neben Ironie hat der Oberbürgermeister auch regelrechten Spott für seine Frau übrig: Zu ihren Schattenseiten gehöre das dauernde Zitieren von Sprichwörtern - leider grundsätzlich falsch. Da stimmt bei seiner Gratulation auch Staatssekretär Christoph Habermann zu, der gleich eine ganze Sammlung von Beispielen seiner Chefin präsentiert: "Viel Schaum um nichts", "da beißt sich der Teufel in den Schwanz", "das ist nichts Halbes und nichts Gares", zitiert Habermann Dreyer und: "Da klingeln bei mir alle Leuchten."

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