Farben des Lebens

Die Caritas-Werkstätten Trier stellen in der Verbandsgemeinde Ruwer in Waldrach Werke von Menschen mit psychischer Behinderung aus. Die 45 Bilder geben Besuchern einen Einblick in die vielseitige Schaffenskraft der Betroffenen.

 Bernd Petri, Vorsitzender des Werkstattrates und Mitglied der Kunstgruppe, vor seinem Bild „So bunt ist mein Leben“. Foto: Caritas

Bernd Petri, Vorsitzender des Werkstattrates und Mitglied der Kunstgruppe, vor seinem Bild „So bunt ist mein Leben“. Foto: Caritas

Waldrach. (red) "Farben des Lebens" - so lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken der Kunstgruppe der Caritas-Werkstätten Trier, die noch bis zum 26. Februar in den Räumen der Verbandsgemeinde Ruwer in Waldrach zu sehen ist. Die 45 Werke in ihrer nicht nur farblichen, sondern auch stilistischen und inhaltlichen Vielfalt spiegeln den Facettenreichtum des Lebens wider.

Von abstrakten bis zu detailgenauen Malereien, von düsteren Tönen und Formen bis zu schillernder Farbenpracht - die ausgestellten Arbeiten drücken Gedanken und Gefühle aus, gewähren Einblick in das Seelenleben der psychisch erkrankten Künstler.

"Die Bilder lassen tief blicken, saugen den Betrachter geradezu ein", so formulierte es Bernhard Busch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer, bei der Ausstellungseröffnung. Busch betonte zudem, ebenso wie Wolfgang Braun, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten, die Bedeutung der Kunst als Ausdrucksform.

Malen als Mittel der Therapie



Die Malerei hilft den Betroffenen, Dinge zu benennen und Probleme auszusprechen, für die es mitunter keine Worte gibt. Durch die Ausstellung der Werke in öffentlichen Räumen wird zudem die Möglichkeit der Begegnung gegeben, eine Chance, das Tabu "psychische Behinderung" zu durchbrechen.

Die Künstler selbst schätzen das Malen darüber hinaus, weil es Spaß macht und Ablenkung bietet. Und, wie Bernd Petri, Vorsitzender des Werkstattrats und selbst Mitglied der Kunstgruppe, es ausdrückt: "Es tut gut, etwas Schönes zu schaffen und dafür auch Anerkennung zu bekommen."

"In unserem Kreativraum haben die Werkstatt-Beschäftigten die freie Wahl, woran und womit sie arbeiten wollen", erklärt Theresia Homberg, die zurzeit die Kunstgruppe betreut. Dreimal in der Woche ist der Kreativraum geöffnet. 20 Beschäftigte gehören zum festen Kreis, etliche weitere kommen hin und wieder.

Die aktuelle Ausstellung in Waldrach, so Werkstattleiterin Franziska Krämer, ist gleichzeitig der Auftakt zum Jubiläumsjahr der Caritas-Werkstätten: 2010 wird die Einrichtung für psychisch behinderte Menschen 25 Jahre alt. Weitere Veranstaltungen im Laufe des Jahres sind geplant, so unter anderem ein offizieller Festakt am 3. September.

Die Ausstellung "Farben des Lebens" ist bis zum 26. Februar in der Verbandsgemeinde Ruwer, Untere Kirchstraße 1, in Waldrach zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 7.30 bis 12.30 Uhr; Montag und Mittwoch 14 bis 15.30 Uhr, Donnerstag 14 bis 18 Uhr.

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