Farschweiler. Der ursprünglich für Sonntag angesetzte historische Festumzug durchs Dorf, für den zum Teil eigens Kostüme genäht und Handkarren gebastelt worden sind, musste zum Leidwesen der Veranstalter abgesagt werden. Grund: Das Wasser kam großzügig von oben. Edgar Merten (58) von der Freiwilligen Feuerwehr Farschweiler blieb dennoch gelassen: "Wir nehmen das mit dem Wetter jetzt, wie es ist. Wenn ich mich aufrege, scheint die Sonne auch nicht", sagte er.
Vom starken Regen haben sich am dritten und letzten Festtag in Farschweiler auch die Kinder und Jugendlichen nicht unterkriegen lassen. Trotz zum Teil komplett durchnässter Uniformen sind 18 von insgesamt 20 gemeldeten Jugendfeuerwehrmannschaften zu den Wettkämpfen gegeneinander angetreten. Zum Teil auf Zeit haben sich die jungen Leute hier sowohl Spaß- als auch feuerwehrrelevanten Aufgaben gestellt. Patrick Gehlen (15) von der Jugendwehr Schöndorf verriet, was ihn motiviert hat: "Es ist die Gemeinschaft innerhalb der Jugendfeuerwehr - das macht einfach Spaß und gibt einem ein gutes Gefühl, auch wenn es regnet."
Dem Wetter zum Trotz sind auch am verregnteten Sonntag etliche Gastwehren zum Feiern nach Farschweiler gekommen. Hans-Joachim Scherf (49), Wehrführer von Bonerath, hat mit seiner Truppe einen trockenen Platz im gemütlichen Festzelt vorm Bürgerhaus gefunden. Er sagte: "Wir unterstützen die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde, das ist doch logisch."
Von den vielen Besuchern zeigte sich auch Silke Bigge, die Ortsbürgermeisterin von Farschweiler, begeistert: "Ich bin sehr stolz darauf, dass so viele Gäste und unsere Jugendwehren trotz dieses Wetters geblieben sind und hier durchgehalten haben. Das zeigt, aus welchem Holz unsere Wehrleute geschnitzt sind, und ebenfalls, wie sich unsere Zukünftigen entwickeln."
Jubilar Josef Hartmann, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Ruwer, nutzte seine Ansprache "vor so viel Zivilpublikum", um einmal mit "sich hartnäckig haltenden Vorurteilen" gegenüber den Wehrleuten im Allgemeinen aufzuräumen: "Leider wird immer noch viel zu oft davon gesprochen, dass die Feuerwehr eine Truppe ist, die in blauen Uniformen und mit roten Fahrzeugen biertrinkend ihre Freizeit gestaltet", sagte er. Und weiter: "Sie, liebe Gäste, sollten aber nicht vergessen, dass es genau diese Menschen sind, die tagtäglich ihre Freizeit für Sie alle opfern."
Am Sonntagabend zog der Farschweilerer Wehrführer Norbert Hurt (55) Bilanz: "Wegen des Wetters heute - das ist zwar schade, aber die Arbeit war es auf jeden Fall wert", sagte er.
Extra

An den Wettkämpfen der Jugendfeuerwehren hat der Nachwuchs aus 18 Gemeinden im Kreis Trier-Saarburg teilgenommen. Gewonnen hat die Mannschaft Pluwig II, auf den zweiten Platz kamen die jungen Wehrleute aus Hermeskeil, auf dem dritten landete die Jugendwehr aus Riveris. Weitere Platzierungen: 4. Kasel, 5. Morscheid, 6. Schöndorf, 7. Farschweiler, 8. Mertesdorf, 9. Breit, 10. Waldrach, 11. Heddert, 12. Gusterath, 13. Reinsfeld, 14. Rascheid, 15. Beu ren, 16. Pluwig I, 17. Leiwen, 18. Thomm. anf