Farschweiler' Rat lehnt Zuschuss ab

Wichtige Punkte hat der Gemeinderat Farschweiler in seiner Sitzung behandelt. Unter anderem entschied das Gremium über den Zuschuss zur Mehrzweckhalle Osburg, die Grundstückspreise für das neue Baugebiet und eine Etaterhöhung der Bürgerhaus-Sanierung.

Farschweiler. (will) Die Mitglieder des Ortsgemeinderats Farschweiler scheinen einer Meinung zu sein. Bei der zurückliegenden Sitzung fielen alle Entscheidungen einstimmig. Selbst, als beim Beschluss über den Zuschuss für die Mehrzweckhalle der Verbandsgemeinde (VG) in Osburg geheim abgestimmt wurde, waren die anwesenden elf Ratsmitglieder einer Meinung: Sie stimmten dagegen, sich an den Baukosten der Halle mit rund 27 000 Euro zu beteiligen.

Ausschlaggebend, so die Begründung des Beschlusses, ist die finanzielle Lage der Gemeinde. Zwar könne die Summe auf die Jahre 2010 bis 2012 verteilt werden, dennoch sei der Zuschuss nicht zu stemmen, so der Rat. Vor allem nicht in Hinblick auf wichtige Projekte im eigenen Dorf.

Der Entscheidung vorangegangen war eine Diskussion des Rats über die Nutzen des Zuschusses. Man finanziere schließlich die Halle ohnehin über die VG-Umlage mit, so ein Ratsmitglied. "Theoretisch liegt der Nutzen bei den Vereinen", sagte Manfred Kopp von der VG-Verwaltung Ruwer. Sie könnten die Halle theoretisch stärker nutzen. Dass das in der Praxis so sein wird, bezweifelte der Rat. Die Auswirkungen des Ratsbeschlusses werden im Verbandsgemeinderat Ruwer diskutiert werden müssen. Der Zuschuss war Teil der Gesamtfinanzierung (siehe Extra).

Ein finanzielles Großprojekt, das die Gemeinde derzeit bereits stemmt, ist der An- und Umbau des Bürgerhauses. Aktuell werden in einigen Kellerräumen dank des Einsatzes freiwilliger Helfer Umkleiden für die Schulkinder sowie Lagerräume für Vereine gebaut. Für diesen Umbau hat der Rat 5000 Euro zusätzlich genehmigt, insgesamt kostet die Sanierung etwa 350 000 Euro.

Die erste Beigeordnete Mathilde Messerig-Krist, die Ortsbürgermeisterin Silke Bigge vertrat, erzählte von einem Kuriosum des Umbaus. Bei einem der freiwilligen Arbeitseinsätze in den Kellerräumen haben die Helfer zwei Rohrbrüche und eine defekten Abfluss in der Herrentoilette bemerkt - Schäden, die schon länger bestehen müssen. Denn wegen der kaputten Zinkrohre lag der Wasserverbrauch der weitgehend ungenutzten Halle in den vergangenen Monaten bei etwa 1000 Litern täglich. Insgesamt gingen etwa 200 Kubik liter verloren.

Geld einnehmen will die Gemeinde mit dem Verkauf der Grundstücke im neuen Baugebiet Wehlenkopf II. Für die zehn Parzellen legte der Rat die Quadratmeterpreise fest. "Wir müssen die Gesamtkosten von 566 237 Euro mit dem Grundstücksverkauf decken", sagte Messerig-Krist. "Umgerechnet auf die 7004 Quadratmeter ergibt sich daraus ein Preis von mindestens 80,85 Euro pro Quadratmeter." Der Rat beschloss einen Quadratmeterpreis von 85 Euro. Damit kostet das Bauland im zweiten Abschnitt 23 Euro mehr pro Quadratmeter als zuletzt im ersten Abschnitt. Einen gesonderten Preis für auswärtige Bauherren lehnte das Gremium ab. Beide Beschlüsse fielen einstimmig.

Rat in Kürze Personalie: Antonia Adam ist aus privaten Gründen aus dem Rat ausgeschieden. Für sie rückt Frank Jerusalem nach. Änderung der Hauptsatzung: Es wird wieder einen zweiten Beigeordneten geben. Wer dieses Amt bekommt, entscheidet der Rat in der nächsten Sitzung. Friedhofssatzung: Anlieger sind in Zukunft dazu verpflichtet, die Grünflächen an der Seite der Gräber eigenständig sauberzuhalten. Ist das nicht der Fall, werden sie von der Gemeinde verwarnt und müssen gegebenenfalls die Kosten der Reinigung bezahlen. Hundesteuer: Die Gemeinde passt die Steuer nach den Forderungen des Städte- und Gemeindebundes an. Ab sofort sind auch Jagdhunde steuerpflichtig. Fußweg nach Herl: Die Gemeinde hat den Bau eines Fußwegs nach Herl beschlossen. An den Kosten wird sich auch die Herler Gemeinde beteiligen. Der Weg soll auf der Seite der Kreuzwegstationen verlaufen, das vorgesehene Gelände ist im Besitz des Kreises. Die Planungen sollen bald konkretisiert werden. Der erste Beschluss für einen Fußweg wurde bereits vor etwa 15 Jahren getroffen, wenige Jahre später aber wieder verworfen.

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