Fast 20 000 Bewerber für 3000 Studienplätze

Trier · Der bundesweite Massenandrang von Studenten an die Hochschulen macht sich auch an der Uni Trier bemerkbar. Über 19 500 haben sich um einen Platz beworben, 5500 mehr als im Vorjahr. "Aber wir haben die Sache im Griff", versichert der scheidende Uni-Präsident Peter Schwenkmezger.

Trier. Zumindest auf den ersten Blick sind die Zahlen beängstigend. 15 000 Studenten hat die Uni Trier insgesamt, die Zahl der Neubewerbungen liegt damit weit über der Gesamtkapazität. Zum letzten Wintersemester konnten hier 2500 neue Studenten aufgenommen werden. Diesmal werden es wohl ein paar mehr, aber trotzdem kommen statistisch sieben Bewerber auf jeden offenen Platz.
Aber das ist nicht das Resultat der bundesweiten Attraktivität von Triers größter Hochschule. Und es ist auch nur ganz bedingt zu erklären durch die aktuelle "Studentenschwemme" dank Abschaffung der Wehrpflicht und doppelten Abi-Jahrgängen. Kern des Problems sind die vor einigen Jahren auf die Hochschulen verlagerte Vergabekompetenz für Studienplätze und die damit einhergehende weitgehende Abschaffung bundesweiter Verteilungsverfahren. Die Unis können sich die Studenten eigenhändig aussuchen und bei Bedarf einen Numerus clausus festlegen. Das hat dazu geführt, dass sich etliche Studenten bei zehn Unis oder mehr um einen Platz bewerben. Der Versuch, ein computergesteuertes System zu entwickeln, das bundesweit die Bewerbungen verwaltet und Mehrfachvergaben vermeidet, scheitert seit Jahren an Software-, Datenschutz- und Koordinationsproblemen - trotz millionenschwerer Investitionen des Bundesbildungsministeriums. Um sich davor zu schützen, dass am Ende Studienplätze "übrig bleiben", haben die Hochschulen wesentlich mehr Zusagen herausgeschickt, als sie tatsächlich unterbringen können - in der Erwartung, dass sowieso nur ein Bruchteil der erfolgreichen Bewerber tatsächlich kommt. Gestern endete in Trier die Rückmeldefrist - in ein paar Tagen wird man absehen können, ob die Rechnung aufgeht. DiL

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