Fast 4000 Mitglieder: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten

Trier · Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten feierte vergangenes Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Zu der Jahreshauptversammlung kamen jetzt etwa 170 Mitglieder. Die Entwicklung im Jahr 2015 schätzt der Geschäftsführer Klaus Schu als positiv ein.

Trier. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat allen Grund, positiv gestimmt zu sein. Denn auch im Jahr 2015 konnte die NGG Region Trier ihre Mitgliederzahl steigern. Und das schon im fünften Jahr in Folge. Die aktuelle Mitgliederzahl liegt bei 3.825 Mitgliedern, so die Gewerkschaft.
Doch das ist nicht der einzige Grund, warum sich der Gewerkschaftschef, Klaus Schu, zufrieden zeigt. Für die Beschäftigten der Nahrungs-, Genussmittel-, Hotel- und Gaststättenbranche konnten im vergangenen Jahr in rund 15 Tarifbranchen Steigerungen der Gehälter zwischen 2,5 Prozent und 3 Prozent erzielt werden. "Die Erhöhung der Entgelte bringt bei der niedrigen Preissteigerungsrate von 0,2 Prozent einen kräftigen Lohnzuwachs für die Beschäftigten", so Klaus Schu, Geschäftsführer NGG Trier.
Einen besonderen Erfolg für die NGG stelle auch die Durchsetzung des Mindestlohnes dar. Ein Jahr nach Einführung könne hier positiv Bilanz gezogen werden. "Zum ersten Mal haben alle Beschäftigten einen festen Lohnsockel unter den Füßen - von der Küchenhilfe bis zur Verkäuferin im Backshop. Wer arbeitet, muss dafür mindestens 8,50 Euro pro Stunde bekommen. Vom "Schreckgespenst Mindestlohn", vor dem die Arbeitgeber auch im Landkreis Trier-Saarburg noch vor einem Jahr gewarnt hatten, sei nichts übrig geblieben. "Der Mindestlohn ist weder Konjunktur-Bremser noch gefährlicher Job-Killer", sagt Klaus Schu.
Nach Angaben der NGG Trier hat der Mindestlohn dazu geführt, dass etliche Arbeitnehmer von 450-Euro-Jobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gelangt sind. Diese Menschen hätten damit etwas Besseres als einen Mini-Job.
Die im vergangenen Jahr von der NGG bundesweit initiierte Kampagne "Faire Arbeit - Gutes Leben" habe neue thematische Schwerpunkte für die gewerkschaftliche Arbeit in den Unternehmen und Betrieben der Region eröffnet. "Große Herausforderungen für die Beschäftigten seien unter anderem die zunehmende Arbeitsbelastung sowie die betriebliche Ausgestaltung der Arbeitszeit für ältere Arbeitnehmer, hier werden wir unsere Arbeit fokussieren und auf passgenaue tarifliche Regelungen drängen", gibt Schu bekannt.
Neben dem Grußwort des DGB Trier sprach Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu mehr als 170 anwesenden Mitgliedern über "Faire Arbeit - und Gutes Leben in Rheinland-Pfalz." Die NGG-Region Trier ist im Südwesten Deutschlands eine der größten NGG Regionen. Zu ihrem Betreuungsbereich gehören unter anderem Beschäftigte des Zigarettenherstellers JTI (Trier), Dr. Oetker (Wittlich), Bitburger Braugruppe (Bitburg), Gerolsteiner Brunnen, Hochwald Foods (Thalfang), ARLA Foods (Pronsfeld) und Heintz van Landewyck (Trier). red

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