Fast 9000 Unterschriften gegen Kernkraftwerk Cattenom

Trier · Mehr als 8800 Bürger haben mit ihrer Unterschrift die Trierer Resolution zur sofortigen und dauerhaften Abschaltung des französischen Atomkraftwerks Cattenom unterstützt. Die Resolution war am 14. April im Stadtrat einstimmig verabschiedet worden.

Trier. Oberbürgermeister Klaus Jensen zeigte sich beeindruckt von der Resonanz: "Allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich dem Appell angeschlossen haben, gilt mein herzlicher Dank für diese große Unterstützung." Jensen hob besonders das Engagement der vielen Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe hervor, die in ihren Geschäften die Listen ausgelegt und bei ihren Mitarbeitern oder Kunden aktiv um Unterstützung geworben hatten.
Jensen will nun die Unterschriftenlisten dem für Trier zuständigen französischen Generalkonsul in Frankfurt persönlich übergeben und in einem Gespräch die Position des Trierer Stadtrates und der Bevölkerung erläutern. Geplant ist, den Ende August bevorstehenden Wechsel im Amt des Generalkonsuls abzuwarten und die Unterschriftenlisten dem neuen Konsul zu überreichen, damit dieser das Thema Cattenom auch mit Nachdruck in Paris vertreten kann.
Der Oberbürgermeister will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Kurt Beck über das Ergebnis der Unterschriftenaktion informieren. Bereits im April hatte Jensen Merkel und Beck die Bitte des Rates übermittelt, sich beim französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy für eine Abschaltung des von zahlreichen Störereignissen betroffenen Atomkraftwerks Cattenom einzusetzen und auf einen gesamt europäischen Ausstieg aus der Kernenergie zu drängen. In seinem Antwortschreiben hatte Beck eine entsprechende Initiative zugesagt. Nach dem Unglück in Fukushima stünden die Sicherheitsanforderungen und Restlaufzeiten der Atomkraftwerke auf der Tagesordnung des deutsch-französischen Dialogs.
Beck verweist in dem Schreiben außerdem auf die bei einem Sondergipfel der Großregion Saar-Lor-Lux verabschiedete Resolution: Darin wird die Europäische Kommission aufgefordert, den Exekutiven der Großregion die Ergebnisse des Stresstests der Atomkraftwerke in der EU auf "transparente Weise" mitzuteilen. Im Herbst wird sich ein weiterer regionaler Gipfel mit den Ergebnissen des Stresstests befassen. red

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