Fast alle Wünsche werden wahr

Ein facettenreiches Investitionsprogramm weist der Haushalt 2009 der Ortsgemeinde Kasel aus. Ausgeglichen ist das Zahlenwerk insbesondere wegen einer "Minus-Altlast" der Vorjahre jedoch nicht.

Kasel. "Der in den vorangegangenen Jahren eingeschlagene Kurs zur Haushalts-Stabilisierung konnte fortgesetzt werden", erklärt Ortsbürgenmeister Karl-Heinrich Ewald. In diesem Zusammenhang gelte sein besonderer Dank den Mitgliedern des Ortsgemeinderats, die das Bemühen und positive Zahlen stets unterstützt hätten.

Eingeschlagener Kurs wird beibehalten



Obwohl auch 2009 eine sparsame Haushaltsführung im Vordergrund stehe, sei ein Haushalt gelungen, so Ewald, in dem "fast alle Wünsche des Rates hatten berücksichtigt werden können".

In der Praxis bedeutet dies: Gelder zur Unterhaltung der Gemeindestraßen und Wirtschaftswege sowie zur Schaffung von Parkplätzen stehen bereit, der Sportplatzumbau kann abgeschlossen werden und der Bouleplatz entsteht. Im Haushaltplan veranschlagt sind auch das vorgesehene Kommunikationszentrum am "Ahlenberg" (der TV berichtete), die Sanierung des Friedhofs und der Kinderspielplätze.

Ewald: "Dies geschieht vor dem erfreulichen Hintergrund, dass die Verschuldung weiter abgebaut werden konnte." Lediglich die alten Fehlbeträge der Vorjahre, die übernommen werden müssten, trübten dies positive Bild.

Finanzexperte Franz Becker von der Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer lobte die sparsame Wirtschaftsweise der Gemeinde Kasel und die mit 144 Euro pro Kopf geringe Verschuldung. Becker warnte allerdings vor den Risiken durch die derzeitige Finanzkrise.

Becker: "Schon für 2010 muss insgesamt mit einer Verschlechterung der kommunalen Finanzsituation gerechnet werden." Davon werde auch Kasel nicht unberührt bleiben. Ursachen seien ein voraussichtlicher Rückgang der Gewerbesteuer und - bedingt durch höhere Arbeitslosigkeit - geringere Zuwächse beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer.

Abschließend ging Becker nochmals auf das Thema "Kreditaufnahme" ein, denn das Bild der gering verschuldeten Gemeinde könnte durch einen im Haushalt 2009 ausgewiesenen Neukredit von 312 000 Euro getrübt werden. Dieser Kredit soll jedoch vorwiegend zur weiteren Erschließung des Baugebiets "Neuwiese" dienen. Er könne, so hoffte Becker, durch den Verkauf der Baugrundstücke wieder zügig beglichen werden. Der Rat beschloss Haushaltssatzung und -plan einstimmig.

Extra Das Gesamtvolumen des Ergebnishaushalts ergibt mit Erträgen und Aufwendungen insgesamt rund 2,15 Millionen Euro. Der Schuldenstand beträgt 186 000 Euro und steigt wegen der Neuwiese-Finanzierung zunächst auf 498 000 Euro. Die veranschlagten Einnahmen: 88 000 Euro Grundsteuer, 140 000 Euro Gewerbesteuer, 410 000 Euro Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, 103 000 Euro Schlüsselzuweisung des Landes. Abzuziehen sind 526 000 Euro Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde.

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