Fast wie auf dem Bau

OSBURG. Das Weihnachtsfest rückt näher. Immer näher kommt auch der Tag, an dem die Osburger und Besucher von außerhalb aus dem Staunen nicht mehr herauskommen werden. Eine Gruppe von Frauen und Männern hat eine neue, riesige Krippe für die Pfarrkirche St. Klemens gebaut.

Der Rohbau von Markus Schmitt in der Oberstraße ist hell erleuchtet. Die Wände sind noch nicht verputzt und die Geländer und Treppen noch aus grobem Holz. Am Holzgeländer weist ein Schild mit der handschriftlichen Aufschrift "Krippenbau" den Weg in die erste Etage. Eine Wolldecke, noch als Türersatz, verhüllt zunächst den Blick in den Raum. Von drinnen strömt Wärme, erzeugt von einem großen Holzofen, in das Treppenhaus.Torbogen ist 1,70 Meter hoch

Beim ersten Blick auf das Geschaffene kommt spontan der Gedanke: "gigantisch". Tatsächlich - was in diesem Haus zwölf Krippenbaufreunde seit August geschaffen haben, ist riesig groß. Auf einmal sind die vielen Details der Krippe gar nicht zu erfassen. Erst nach und nach wird dem Besucher bewusst, dass hier Großartiges erbaut wird. Fast vier mal drei Meter misst die Grundfläche der Krippe. Die Höhlenkrippe im Vordergrund, die Häuser von Bethlehem mit Hirtenfeld im Hintergrund und die Torbogen haben eine Höhe von 1,70 Metern. Fantastisch. Zur Freude von Pastor Erwin Recktenwald, er ist selbst passionierter Krippenbauer (der TV berichtete), haben die Frauen und Männer zweimal wöchentlich jeweils vier Stunden an dem neuen Werk gearbeitet. "Schon im vergangenen Jahr hatten wir die Idee zum Bau einer neuen Krippe gehabt und frühzeitig mit der Planung begonnen", erinnert sich Pastor Recktenwald. Zunächst hatten sich die Osburger Beteiligten, sie sind überwiegend Mitglieder des Klüsserather Krippenvereins, Gedanken über die Größe und den Stil gemacht und dann ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt. Pastor Recktenwald sagt: "Heute bin ich doch überrascht von den Ausmaßen unserer neuen Krippe. Die Einzelteile haben wir so dimensioniert, dass sie durch das Eingangsportal unserer Kirche passen." Begonnen hatten die Krippenbauer mit der Grotte, passten danach die Häuser und den Torbogen an, verwarfen hin und wieder neue Pläne und schon fertige Teilstücke, weil sie nicht ins Gesamtbild passten. Albert Bonert erklärt: "Unseren Klüsserather Freunden haben wir vieles zu verdanken. Ihr Wissen und Können ist maßgeblich in unsere Arbeit eingeflossen." Mit Karl-Heinz Bechtel vom Krippenverein aus Klüsserath haben die Osburger einen Freund gewonnen. Er stand ihnen während der Bauzeit immer wieder mit Rat und Tat zur Seite. Als am Abend Markus Schmitt den Richtbaum auf der Krippe platziert, wird Bechtel die Ehre zuteil, den Richtspruch zu sagen. Mit den Worten "Maschinen aus - Richtfest!" beginnt er. Pastor Recktenwald hat inzwischen jedem Helfer einen Schluck Sekt in den Becher eingeschenkt und freut sich. Danach geht es an den Feinschliff. Noch ist die ganze Krippenlandschaft weiß, Farbe muss ins Spiel. Die Botanik ist noch zu schaffen, verschiedene Teile sind zu vergolden, zu marmorieren und zu kaschieren. Die Krippenbauer sind sich aber einig: "Eine Woche vor Weihnachten haben wir unser Werk vollendet. Dann soll die neue Krippe in der Kirche aufgebaut sein." Die rund 100 Jahre alten Figuren werden aus der ehemaligen Krippe übernommen. Den finanziellen Grundstock für den Neubau haben der Männergesangverein "Harmonie" und der Musikverein "Harmonie" im vergangenen Jahr mit einem Kirchenkonzert gelegt.

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