Fasziniert vom lieben Federvieh

Wilhelm Naumes (65) aus Waldrach ist seit elf Jahren der Vorsitzende des Geflügelzuchtvereins Trier und Umgebung. In der TV-Serie "Mein Verein" berichtet er, was ihn von klein auf am Federvieh fasziniert und was es bedeutet, mehr als 250 Tiere zu haben.

 Geflügelzüchter Wilhelm Naumes zeigt in einem seiner Freilandgehege in Morscheid zwei seiner Lieblinge: Ein Bielefelder Kennhuhn (links) und ein Zwergseidenhuhn. TV-Foto: Dorothee Quaré

Geflügelzüchter Wilhelm Naumes zeigt in einem seiner Freilandgehege in Morscheid zwei seiner Lieblinge: Ein Bielefelder Kennhuhn (links) und ein Zwergseidenhuhn. TV-Foto: Dorothee Quaré

Waldrach. "Mich fasziniert die Vielfalt des Geflügels. Es gibt so viele Rassen! Ich stamme aus Morscheid und bin mit Hühnern aufgewachsen. Als Zehnjähriger hatte ich eine Glucke mit Küken. Als junger Erwachsener begann ich mit zwei Zwerghähnen und mehreren Hennen eine Zucht. Im Oktober 1973 besuchte ich meine erste Geflügelausstellung in Trier und bin daraufhin in den Geflügelzuchtverein Trier und Umgebung eingetreten.
1976 wurde ich in den Vorstand gewählt, Vorsitzender bin ich seit dem Jahr 2000. Damals hatte der Verein 27 Mitglieder, heute sind es 70! Darunter sind auch zwölf Jugendliche. Ich finde es wichtig, sie an eine schöne und verantwortungsvolle Tätigkeit heranzuführen.
TV-Serie Mein Verein


Nächstes Jahr im November ist unsere große 100-Jahr-Feier. Die Messehalle ist bereits angemietet. Das wird eine Ausstellung, wie sie Trier noch nie gesehen hat: die 55. Mosellandgeflügelschau mit Jungzüchterausstellung, der 46. Saarlandschau, der 42. Saarlandjugendschau und der Bezirksverbandsschau Rhein-Mosel-Nahe-Hunsrück.
Aber jetzt stecke ich noch voll in den Vorbereitungen für unsere 54. Geflügelschau am Wochenende. Nach zwölf Jahren ist leider unsere Ära im Bürgerhaus Trier-Euren zu Ende gegangen. Im Pfarrheim St. Ambrosius in Trier-Nord haben wir neue Ausstellungsräume gefunden.
Allein in meiner Familie sind wir sechs Hühnerzüchter, die rund 60 Tiere ausstellen: Ich, meine Frau, eine meiner Töchter und drei Enkel. Im Lauf der Jahre habe ich viele Hühnerrassen ausprobiert. Angefangen habe ich mit doppelt gesäumten Zwergbarnefeldern, die sind wirklich schön. Heute habe ich unter anderem Bielefelder Kennhühner, Araucana, Australorps, Zwergseidenhühner und vom Aussterben bedrohte Lakenfelder, insgesamt 14 Rassen. Das sind alles ganz sanftmütige Tiere, die sich auch untereinander gut vertragen. Es sind viele wunderschöne Exemplare dabei.
Die meisten Tiere leben in Freilandgehegen bei Morscheid, nur die Zuchtexemplare halte ich in Bodenhaltung. Es sind alles in allem rund 240 Hühner, elf Gänse, zwei Enten und einige Ziegen. Glücklicherweise bin ich Rentner, denn allein das Füttern dauert täglich bis zu drei Stunden!
Es ist aber nicht so, dass wir täglich Hunderte von Eiern hätten: Man muss ja die Hähne, die Jungtiere und die Hühner in der Mauser abrechnen. Da bleiben zurzeit rund 25 Hennen, die regelmäßig legen. Aber es geht mir ja um Qualität statt Quantität. Und meine Tiere sollen glücklich und zufrieden sein!"
Aufgezeichnet von Dorothee Quaré
Der Geflügelzuchtverein Trier und Umgebung im Bund deutscher Rassegeflügelzüchter Bezirksverband Rhein-Mosel-Nahe Hunsrück besteht seit 1912 und hat 70 Mitglieder im ganzen Umland. Die Jahresausstellung im Oktober ist das Erntedankfest der Züchter. Der Verein ist regelmäßig auf vielen Märkten und Tierschauen in Trier und Umgebung aktiv. Öffnungszeiten der 54. Mosellandgeflügelausstellung im Trierer Pfarrheim St. Ambrosius: Samstag, 15. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 16. Oktober, 10 bis 16 Uhr. DQ

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort