FDP-Stadtrat wechselt zur Freien Wählergemeinschaft
Trier · Felix Brand, der seit 2009 für die FDP im Trierer Stadtrat sitzt, hat die Fronten gewechselt: Bei den Liberalen ist der 48-Jährige am Dienstag ausgetreten, am Mittwoch hat er den Mitgliedsantrag bei den Freien Wählern Trier - keine Partei sondern ein politischer Verein - unterzeichnet.
(woc) "Ich wollte mich von parteipolitischen Zwängen lösen, um freier entscheiden und mich nur auf die Kommunalpolitik konzentrieren zu können", begründete Brand seine Entscheidung gegenüber dem Trierischen Volksfreund.
Bis zu den Kommunalwahlen am 25. Mail will Brand trotz FWG-Mitgliedschaft weiter in den Reihen der vierköpfigen FDP-Fraktion sitzen. Würde er in die FWG-Fraktion wechseln, wären aufwändige Neuwahlen sämtlicher politischer Ausschüsse und Gremien nötig, da deren Besetzung von den Größen der im Stadtrat vertretenen Fraktionen abhängt. "Solche aufwendigen Neuwahlen wollen wir so kurz vor Ende der Wahlperiode unbedingt vermeiden", sagt FWG-Fraktionschefin Christiane Probst. Ob die FDP den abtrünnigen Brand tatsächlich vorerst weiter zur ihrer Fraktion gehören lässt, ist allerdings noch unklar.
Der Wechsel Brands ist nicht die einzige überraschende FDP-Personalie der Woche: Yvonne Romes hat in der FDP-Vorstandssitzung am Mittwochabend sämtliche politischen Ämter niedergelegt. Die 21-Jährige war nicht nur stellvertretende Kreisvorsitzende und Pressesprecherin der Partei, sondern auch Kreisvorsitzende der Nachwuchsorganisation Junge Liberale. Als Grund gibt die Jura-Studentin "angespannte Vertrauensverhältnisse" innerhalb des Parteivorstandes an. Näher will sie sich nicht zu ihren Beweggründen äußern. "Inhaltliche oder politische Differenzen hat es jedenfalls nicht gegeben - weshalb ich auch weiterhin mein Parteibuch behalte. Nur aktiv in der Parteipolitik will ich nicht mehr tätig sein", erklärte Romes auf TV-Nachfrage.
Die beiden Personalien reißen nach TV-Informationen ein Loch in die geplante Kandidatenliste für die Trierer Stadtratswahl am 25. Mai. Romes gehörte zur Spitzengruppe der Liste. Für Felix Brand war ein Platz unter den ersten zehn vorgesehen. Dass sowohl der altgediente FDPler Karl-Josef Gilles als auch sein Sohn Joachim Gilles, die beide zur aktuellen FDP-Fraktion gehören, nicht mehr für den Stadtrat kandidieren, verschmälert das Personaltableau zusätzlich.
Auf Platz eins der Liste, die am 25. Januar von der Basis gewählt werden soll, will FDP-Kreisvorsitzender Tobias Schneider kandidieren. Weiter gehört nach TV-Informationen die Heiligkreuzerin Katrin Braun-Hülsmann zur Spitzengruppe der Liste. "Es ist schade, dass Felix Brand sich entschieden hat, die Partei zu verlassen", nimmt Parteivorsitzender Schneider auf TV-Nachfrage Stellung. Weiter will er sich nicht zu den Personalien oder den Konsequenzen daraus äußern. "Am Montag haben wir unsere nächste Fraktionssitzung, bei der wir die Dinge ausführlich besprechen werden."
