Handel Trierer FDP stellt sich hinter Globus, Landrat fordert Absprache mit Kreis

Trier · Die Trierer Liberalen stellen sich klar hinten den Globus-Konzern und dessen Plan, für 40 Millionen Euro im Industriegebiet Euren einen Markt mit dem Schwerpunkt auf Lebensmittel zu errichten.

FDP stellt sich hinter Globus, Landrat fordert Absprache mit Kreis
Foto: Friedemann Vetter

Globus hatte bereits vor anderthalb Jahren die notwendige Fläche gekauft (der TV berichtete mehrmals) und seine genauen Pläne am Montagabend in der Europäischen Rechtsakademie Trier vorgestellt.

„Ein Vollsortimentmarkt in der Dimension und mit einem modernen Konzept, wie von Globus angestrebt, bietet viele Chancen für Arbeitsplätze und eine Weiterentwicklung des Einzelhandels in Trier“, sagt der Trierer Kreis- und Fraktionschef der FDP, Tobias Schneider. Es sei verständlich, dass Vertreter des Trierer Einzelhandels einem solchen Vorhaben reserviert begegnen. „Wir sehen unsere Aufgabe als Stadträte aber nicht darin, hiesige Unternehmen vor eventueller Konkurrenz zu schützen, sondern im Sinne der Bürger und damit auch der Verbraucher zu handeln“, sagt Schneider.

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Der FDP-Chef nennt ein historisches Beispiel, das zeige, wie es nicht laufen soll. „Wir dürfen hier nicht die gleiche Entwicklung zulassen wie damals bei Möbel Martin. Dort hat man in den 90ern in Trier die Türe zugemacht, und Möbel Martin ist dann stattdessen nach Konz gegangen. Und heute wächst das Möbelzentrum direkt vor Triers Haustür stetig weiter, weil am Ende eben die Kunden entscheiden.“

Die Gemeinschaft der CDU und der Grünen hat die Mehrheit im Stadtrat. Die Grünen haben sich bereits klar gegen die Globus-Pläne ausgesprochen. Der Trierer CDU-Vorsitzende Max Monzel hat im TV-Interview betont, ein Markt in Euren sei nicht „mit der von uns angestrebten Struktur des Trierer Einzelhandels zu vereinbaren“. Eine Zustimmung der CDU sei allenfalls dann denkbar, wenn Globus bereit sei, das innenstadtrelevante Sortiment – Kleidung oder Geschenk- und Haushaltsartikel – „drastisch zu reduzieren“.

Auch Günther Schartz (CDU), Landrat des Kreises Trier-Saarburg, schaltet sich ein.  „Wenn ein Markt mit einer Verkaufsfläche von 10 000 Quadratmetern am Stadtrand von Trier entsteht, befürchten wir Nachteile für die zentralen Versorgungsbereiche der umliegenden Städte des Kreises sowie auch für die dringend notwendigen Nahversorgungsangebote der umliegenden Gemeinden“, sagt Schartz.

Betroffen seien im Fall einer Ansiedlung in Trier-Euren wahrscheinlich vor allem die Geschäfte in den Verbandsgemeinden Trier-Land, Konz sowie auch Saarburg und Schweich. Der Landrat fordert daher, dass der Kreis Trier-Saarburg in die Dinge eingebunden wird und dass das Gutachten auch der Kreisverwaltung als Untere Landesplanungsbehörde offengelegt wird.

So habe man beispielsweise auch bei der Ansiedlung und Erweiterung von Möbel Martin in Konz von Beginn an mit offenen Karten gespielt. Die Stadt Konz habe damals in Zusammenarbeit mit dem Kreis die Pläne und Gutachten sowohl der Stadt Trier als auch den Kammern und dem Einzelhandelsverband Region Trier vorgelegt und die Möglichkeit der Kommentierung gegeben. Dies vor dem Hintergrund, dass die Stadt Trier den Schutz ihrer Innenstadt eingefordert hatte.

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