FDP stützt Architekturbeirat

Zum Thema Paulinuscenter und Architekturbeirat:

Der Zuschrift "Bornierte Betonkoalition" ( TV vom 16. Februar) von Joachim Brück ist zu entnehmen, dass die FDP mit der CDU/SPD/UBM für das Trigonprojekt (Paulinuscenter) gestimmt habe. Tatsächlich hat die FDP im Stadtrat aber zusammen mit den Grünen gegen das Projekt gestimmt und sich auch eindeutig hinter den neuen Architektur- und Städtebaubeirat (ASB) gestellt. Dabei ist die FDP keineswegs gegen das Projekt eingestellt, wohl aber gegen die derzeitige Planung und den städtebaulichen Vertrag zwischen Stadt und Trigon. Kritisiert wurde von der FDP auch, dass sich die Mehrheit des Rates bereits zum zweiten Mal über das Votum des betroffenen Ortsbeirates sowie die begründeten Empfehlungen des ASB hinweggesetzt hatte. Für die Ortsbeiräte ist eine solche Vorgehensweise nicht neu, doch weshalb hatte der Stadtrat im Frühjahr 2004 den ASB eingerichtet, ihn mit mehr Kompetenzen als sein Vorgängergremium ausgestattet und für seine Arbeit jährlich sogar 60 000 Euro im Haushalt eingestellt, wenn er nun dessen Empfehlungen ignoriert und auch nicht ernsthaft diskutiert? Die Arbeit des ASB ist derzeit weitgehend auf untergeordnete private Bauvorhaben reduziert, bei "Schlüsselprojekten" der Stadt sind seine Vorschläge jedoch weniger gewünscht. Zuletzt war der ASB primär zu Fenster- und Dachformen gefragt, zweifellos eine Unterforderung der internationalen Fachleute, die ihre kostbare Zeit sicher sinnvoller nutzen können. So ist es nur verständlich, wenn sich Resignation breit macht, zumal vergleichbare Gremien in anderen Städten von allen Parteien und von der gesamten Verwaltungsspitze einschließlich ihres Oberbürgermeisters mitgetragen werden. Für eine Kulturstadt wie Trier sollte die Fachkompetenz des ASB einfach zu wertvoll sein, als dass man sie als kostspieliges Alibi missbraucht. Karl-Josef Gilles Stellv. Vorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion

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