Fehlende Gewinner und ein Schlusseffekt

Allen wirtschaftlichen Unkenrufen zum Trotz: Beim Neujahrsempfang des Gewerbeverbandes Schweich machte ein gedämpfter Optimismus die Runde. Einen überraschenden Ausgang hatte die Auslosung des Weihnachtsgewinnspiels 2008.

Schweich. Die Orte des traditionellen Neujahresempfangs wechseln, ein lieb gewonnenes Ritual jedoch nicht: Bei dem geselligen Treffen, das diesmal im Saal des "Alten Weinhauses" stattfand, präsentierte der Gewerbeverband die rund 100 000 Rubbellose des Weihnachtsgewinnspiels erneut in einer Badewanne. Ebenfalls Tradition hat dabei die Glücksfeen-Rolle der amtierenden Schweicher und Isseler Prinzenpaare.

Vorsitzender Manfred Diederich dankte in seinem Grußwort allen Mitgliedsbetrieben für die großzügigen Sach- und Geldspenden im Gesamtwert von mehr als 30 000 Euro. Neben den zur Endauslosung eingeladenen Spitzengewinnern begrüßte Diederich die Landtagsabgeordneten Ingeborg Sahler-Fesel (SPD), Manfred Nink (SPD) und Arnold Schmitt (SPD), zahlreiche Mitglieder des Stadtrats, Stadtbürgermeister Vitus Blang und den Isseler Ortsvorsteher Kurt Heinz. Nicht vertreten war in diesem Jahr die Verbandsgemeinde Schweich. "Die weilen zurzeit alle zu Besuch in Polen und zittern vermutlich gerade vor Kälte", witzelte Diederich. "Schweich lebt bei Tage und bei Nacht, und das müssen wir unseren Kunden bewusst machen", erklärte der Vorsitzende anschließend. So werde man auch das von den Wirtschaftspropheten als "schwierig" angekündigte Jahr 2009 schaffen, das für die nun 25 Jahre alte Stadt Schweich zugleich ein besonderes Jubiläumsjahr sei.
Synagogenplatz-Skulptur im Modell präsentiert

Zum letzten Mal als Stadtbürgermeister grüßte Vitus Blang die Gäste. Wie berichtet, wird sich Blang nicht erneut der Wahl um das Amt stellen. Blangs Lob galt dem rührigen Schweicher Gewerbe und Handel: "Mit 1,2 Millionen Euro hatten wir die Gewerbesteuereinnahmen im Haushaltsplan 2008 ausgewiesen, doch am Jahresende waren 280 000 Euro mehr hereingekommen." Schließlich zauberte Blang noch eine Überraschung aus dem (mitgebrachten) Karton: Es war das erste öffentlich präsentierte Modell einer Stahlplastik, die der Schweicher Kunstschmied Jörg Bender zum Stadtjubiläum auf dem neuen Synagogen-Vorplatz errichten wird. Die Grüße der Trierer Wirtschaft und der Verbände überbrachte anschließend Armin Hartlieb von der Industrie- und Handelskammer.

Schließlich kam die Stunde der Ziehung - doch der Ablauf stockte: Einige der Hauptgewinner hatten nicht kommen können, bei vier Losen mit möglichen Gewinnen im Wert von 500 bis 1500 Euro fehlte das "Gegenstück". Die Lose waren schlicht nicht "entrubbelt" und abgegeben worden, ihre Inhaber unbekannt. An den stattlichen Gewinnen freuen durften sich aber die "real existierenden" zwölf Gewinner der Haupt- und Sonderauslosung. Um wenigstens einen der liegen gebliebenen Hauptgewinne an den Mann oder die Frau zu bringen, entschied sich Vorsitzender Diederich schließlich für eine Zusatzauslosung.

Tief griffen die Glücksfeen in die Wanne, zogen ein Los hervor, und die Überraschung war groß: Die Gewinnerin hieß Anita Kruppert, Erste Beigeordnete der Stadt Schweich. Als sie dann ihr Gewinnpaket öffnete, folgte die zweite Überraschung: Zutage kam der Hauptgewinn in Höhe von 1500 Euro. Eine fassungslose Anita Kruppert: "Noch nie zuvor im Leben habe ich etwas gewonnen."

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