Bildung „Neues Kapitel der Katholischen Sozial­ethik“

Trier · Ethik-Institut Vallendar-Trier eröffnet Standort in historischem Gebäude in der Lindenstraße.

 Von links: Fritz von Nell, Bischof Stephan Ackermann, Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses Trier, Institutsleiter Prof. Ingo Proft, Bruder Alfons Maria Michels, Aufsichtsratsvorsitzender der BBT-Gruppe, Prof. Johannes Brantl, Rektor der Theologischen Fakultät Trier, BBT-Regionalleiter Bruder Peter Berg, Pater Prof. Heribert Niederschlag SAC, Gründungsdirektor des Ethik-Instituts Vallendar, und Jörg Mogendorf, Pflegedirektor im Brüderkrankenhaus.

Von links: Fritz von Nell, Bischof Stephan Ackermann, Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses Trier, Institutsleiter Prof. Ingo Proft, Bruder Alfons Maria Michels, Aufsichtsratsvorsitzender der BBT-Gruppe, Prof. Johannes Brantl, Rektor der Theologischen Fakultät Trier, BBT-Regionalleiter Bruder Peter Berg, Pater Prof. Heribert Niederschlag SAC, Gründungsdirektor des Ethik-Instituts Vallendar, und Jörg Mogendorf, Pflegedirektor im Brüderkrankenhaus.

Foto: BBT-Gruppe

Mit einem Festakt im Tagungs- und Gästehaus der Barmherzigen Brüder Trier ist das Ethik-Institut Vallendar-Trier eröffnet worden. Die akademische Einrichtung an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) und an der Theologischen Fakultät Trier (TF Trier) hat zwei Standorte: Der neue ist das Geburtshaus des Jesuitenpaters und Begründers der Katholischen Soziallehre, Pater Oswald von Nell-Breu­ning, in der Lindenstraße 42 in Trier. Als Kooperationspartner hatte die BBT-Gruppe das Gebäude 2012 erworben.

„Die Gesundheitsversorgung im klinischen Bereich ist in Trier ganz besonders aufgestellt, indem zwei große christliche Kliniken aus Ordenstradition miteinander die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und in diesem Kontext auch für die gleichen ethischen Werte stehen“, sagte Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, bei der Eröffnungsveranstaltung mit etwa 50 Gästen. „Ethische Fragen im klinischen Alltag nehmen zu und werden komplexer – denken wir nur an die Überlegungen, die wir im Zusammenhang mit der Corona-Krise erarbeitet und abgestimmt haben.“

Triers Bischof Stephan Ackermann, der die neuen Räume des Instituts einsegnete, sagte in seinem Grußwort: „Das Gebot der Stunde heißt Kommunikation und Zusammenarbeit.“ Denn nur so könne ein Gewinn für Mensch und Gesellschaft erzielt werden. Von der gelingenden Vernetzung einzelner qualifizierter Partner „wird der Erfolg des Instituts abhängen“. Die Rolle der BBT-Gruppe als Ko­operations­partner des Instituts betonte Prof. Johannes Brantl, Rektor der Theologischen Fakultät Trier, in seiner Ansprache. Er dankte dem Vorsitzenden des Direktoriums des Brüderkrankenhauses, Markus Leineweber, für dessen entschiedenen Einsatz für das Projekt am Standort Trier.

 Bischof Stephan Ackermann (links) segnet die neuen Räume des Ethik-Instituts Vallendar-Trier in Oswald von Nell-­Breunings Geburtshaus ein. Mit im Bild (von rechts) Markus Leineweber, Prof. Ingo Proft und Evi von Nell.

Bischof Stephan Ackermann (links) segnet die neuen Räume des Ethik-Instituts Vallendar-Trier in Oswald von Nell-­Breunings Geburtshaus ein. Mit im Bild (von rechts) Markus Leineweber, Prof. Ingo Proft und Evi von Nell.

Foto: Bistum Trier

Leineweber ging in seinem Grußwort auf die Vorgeschichte des Instituts ein: „Als wir vor acht Jahren das Haus erworben hatten und erfuhren, dass es das Geburtshaus Pater Oswald von Nell-Breunings war, war für mich sofort klar, hieraus etwas machen zu müssen. Meine Idee: Ein Institut, das die Gedanken der Katholischen Soziallehre Nell-Breunings auf die heutige Zeit im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens überträgt und neu reflektiert.“ Daher sei er glücklich, dass die Theologische Fakultät Trier für diese Idee sehr offen gewesen sei und mit der Vallendarer Hochschule als weiterer Kooperationspartnerin das Institut auf den Weg gebracht habe.

Den Aspekt der gelingenden Führung nahm Prälat Prof. Peter Neher vom Deutschen Caritasverband in seinem Video-Vortrag auf. Führungskräfte seien Gestalter von Entwicklungsprozessen, wobei die Anforderungen an sie zunehmend komplexer würden. Neher sagte: „Christliche Organisationen brauchen die Diskussion darüber, wie die eigenen Ideale mit Leben gefüllt werden können. Und dabei sind sie auch auf die spirituelle und wissenschaftliche Reflexion angewiesen.“

Die Eröffnung des Instituts Trier-Vallendar sei ein Zeichen des Aufbruchs, betonte Professor Ingo Proft, der das Institut an der PTHV leitet. „Damit dürfen wir heute miteinander ein neues Kapitel der Katholischen Sozial­ethik hier in Trier, in der Stadt und im Bistum, aufschlagen.“

Der große Fragenkomplex von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, der Orientierung am Gemein­wohl und sozial gerechter Güterverteilung betreffe nicht nur konfessionelle Träger von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, sondern letztlich jeden verantwortlich wirtschaftenden Unternehmer.

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